Wuppertal Krimis und Romane sind gefragt

Das Regenwetter lockt leidenschaftliche Leser in die Bibliotheken.

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Wuppertal. Die Regale mit den Schülerhilfen quellen derzeit über. Die Jugendlichen genießen ihre Ferien und verschwenden keinen Gedanken ans Lernen. Krimi, Science Fiction und Romane hingegen sind gerade im verregneten Sommer 2016 gefragt. „Vor den Ferien und in der ersten Ferienwoche kamen viele Familien, um sich einzudecken“, erzählt Anna Heinz, Bibliothekarin in der Stadtteilbibliothek Vohwinkel.

Kinder und Eltern hätten sich gleichermaßen ihre Lieblingsbücher ausgesucht. „Bei den Jugendbüchern ist derzeit ziemlich viel ausgeliehen.“ Auf der Hitliste der Jugendlichen steht nicht, wie vielleicht erwartet, Harry Potter oder eine ähnliche Fantasy-Serie: „Gregs Tagebuch ist seit Jahren der Renner“, berichtet Ute Schamann, Leiterin der Wuppertaler Stadtbibliothek. „Von den neun am häufigsten ausgeliehenen Jugendbüchern sind acht Bände von Gregs Tagebuch.“ Bis zu 30 Exemplare hält sie von jedem dieser Titel vor.

Die comicartigen, kurzen Texte sprechen offensichtlich viele Wenig-Leser an. Das neunte in der Hitliste ist das Bilderbuch „Grüffelo“. Außerdem besonders beliebt seien „Die sieben Schwestern“ von Lucinda Riley. Darin machen sich sieben adoptierte Schwestern auf die Suche nach ihrer Herkunft.

Insgesamt machen sich die Ferien in der Statistik jedoch nicht besonders bemerkbar, sagt Ute Scharmann. „Wir haben in den Zweigstellen reduzierte Öffnungszeiten, und der gesamte Bereich der Schülerhilfen fällt weg.“ Bei den E-Books sei in der Urlaubszeit kein Anstieg zu bemerken. Und die Urlaubsliteratur laufe zu jeder Jahreszeit: „Reiseführer sind immer beliebt, im Sommer wie im Winter.“

Der vergangene Dienstag, als es von morgens bis abends durchregnete, sei allerdings schon auffällig stark frequentiert gewesen, erzählt die Bibliotheksleiterin. „Normalerweise kommen dienstags wenig Leute, aber vergangene Woche waren wir gut besucht.“ Viele Familien nutzten die Bücherei als Ausflugsziel und erfüllten damit den Wunsch der Bibliothekare. „Es ist wichtig, dass die Bibliothek als positiver Ort erlebt wird“, betont Ute Scharmann. Deshalb gibt es in den verschiedenen Zweigstellen auch Ferienprogramm. In der Zentralbibliothek findet jeden Dienstag von 15 bis 18 Uhr eine Veranstaltung für Jugendliche zwischen 13 und 16 Jahren statt. Sie spielen gemeinsam Computerspiele, zeichnen Mangas und stellen bei einem Book-slam ihre Lieblingsbücher vor. In Langerfeld gab es eine Ferienaktion speziell für Jungen in Zusammenarbeit mit der Polizei. Zusätzlich finden in Barmen und Uellendahl Sommercamps für zugewanderte Jugendliche statt. Dort basteln sie und beschäftigen sich mit verschiedenen Medien.