Familienkonzert: Von James Bond und Sindbad

Unter dem Titel „Top Secret“ gestaltet das Sinfonieorchester ein spannendes Konzert.

Wuppertal. Die Musiker wippen mit, grinsen beim Spielen, die Cellistinnen tragen coole Sonnenbrillen. "James Bond" raunt es durch den Saal. Tatsächlich, die bekannte Filmmelodie eröffnet das Familienkonzert des Sinfonieorchesters Wuppertal unter dem Titel "Top Secret". Der schottische Musikpädagoge Paul Rissmann hat die muntere Stunde konzipiert und versucht, geheimnisvolle Stücke zu finden. Wobei sie genau genommen nicht wirklich viel mit Ganoven und Detektiven zu tun haben, mehr dagegen mit musikalischem Spürsinn. So gilt es etwa, Melodien zu entdecken: Was für ein Lied hat Strawinsky in seiner "Greeting Prelude" versteckt? "Einmal im Jahr wird diese Melodie für jeden von Euch gespielt", hilft Rissmann, und schnell erkennen die Kinder: "Happy Birthday". Oder Rimsky-Korsakows "Sindbad der Seefahrer": Das Orchester unter der Leitung von Evan Christ führt einzeln die Melodien des bösen Sultans, von Scheherezade und dem Schiff vor. Um das Wiedererkennen im Stück zu fördern, werden passend entsprechende Zeichnungen auf der großen Leinwand über der Bühne eingeblendet.

Kinder spielen gemeinsam ein Weihnachtslied mit dem Orchester

Hauptstück jedoch sind die "Bilder einer Ausstellung" von Modest Mussorgski, von Rissmann mit Texten unterlegt. "Hat der Zwerg gerade etwas gesagt", flüstert er ins Mikro. "Hallo, ich bin furchtbar eklig, kannst mich Dieter nennen", dichtet er zum "Gnom". Kinder und Erwachsene schmunzeln. Als dann Kinder aus dem Publikum mit ihren Instrumenten nach vorne kommen, wird es weihnachtlich. "Oh Tannenbaum" für gemischtes Ensemble ist geplant. "Hi Cellist, wie heißt Du?", fragt Fagottistin Nicola Hammer und stellt sich neben Felix, der gerade sein Cello auspackt. Die Orchesterwarte zaubern Stühle und Notenpulte herbei, und schon spielen Blockflöten, Geigen, Klarinetten und eine Mandoline gemeinsam mit dem Sinfonieorchester, bestaunt von den anderen Kindern, die auf Kissen vor der Bühne sitzen.

Am Ende des außergewöhnlichen Konzertes gibt es viel Applaus für ein gut aufgelegtes, mitreißend und virtuos spielendes Sinfonieorchester und den witzigen Moderator Paul Rissmann.