Hermann Schulz hält Laudatio für Ernesto Cardenal

Wien. Als Ernesto Cardenal jüngst im Wiener Palais Starhemberg das "Österreichische Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst" 1. Klasse erhielt, stand auch ein Wuppertaler im Mittelpunkt der feierlichen Verleihung: Die Laudatio hielt der Autor (und frühere Verleger Cardenals) Hermann Schulz.

Der Priester, Dichter und Freiheitskämpfer aus Nicaragua dankte dem Wuppertaler: "Ohne ihn und seine Treue zu meinem Werk stünde ich heute nicht hier", betonte Cardenal, den Bundesministerin Claudia Schmid auszeichnete. "Er ist eine charismatische Gestalt", sagte Schulz.

"Vielleicht ist es das Schicksal solcher Menschen, dass man sich für sie selber mehr interessiert als für ihr Werk, ihre Botschaft, ihre Literatur." Mit seinem Werk habe er "uns mit der Erde versöhnt", wie Schulz erklärte. "Er hat Geheimnisse der Liebe geöffnet und durch sein Beispiel eine Vorstellung davon gegeben, dass Konsum und Macht sich als eitle Irrtümer erweisen, wenn Menschen sich der Liebe zuwenden. Und dass auch politisches Handeln ein Akt der Liebe sein kann." Das gesamte Werk von Ernesto Cardenal ist im Peter Hammer Verlag erschienen - zeitweise wurden die Weltrechte des Autors von Wuppertal aus betreut.