Oper: Savina Yannatou begeistert ihr Publikum
Griechenland-Festival: Die deutschen Zuschauer verstehen von den Texten weniger – nur so viel: Es geht um die Liebe.
Wuppertal. Im Publikum hört man vor Konzertbeginn vorrangig in griechisch geführte Unterhaltungen, denn die Sängerin Savina Yannatou ist eine der großen Liedersängerinnen des Landes, die im Rahmen des Griechenland-Festivals von den Wuppertaler Bühnen eingeladen war.
Weiß gekleidet steht die schlanke Frau nahezu unbeweglich vor ihren Musikern auf der großen Opernhaus-Bühne, die in sanftblaues Licht getaucht ist. Was die zarte Frau an Stimmen- und Klangfärbungen zaubert, kann begeistern. Lieder von Giorgos Mouzakis und Manos Hadjidakis singt sie - von leise gehaucht bis machtvoll sich entfaltend reicht ihre angenehm timbrierte Stimme.
Voller Melancholie klagen die Melodien und man wüsste gerne, wovon die Texte handeln. Denn eine Übersetzung fehlt und die mageren Erklärungen in englischer Sprache klären nicht wirklich auf. Orientalische Koloraturen sind auszumachen und durch viele Register gleitet die Stimme mühelos: Kehlige, warme Tiefe, kindlich und schlicht vorgetragene Passagen oder stark und selbstbewusst erreichte Höhe. Nach der Pause gibt es stärker rhythmisch betonte, wohl auch eher populärere Songs, "about love" - die sich also um die Liebe drehen. Ihre Instrumentalisten an Klavier, Klarinette, Violine und Cello begleiten sie gefühlvoll und zurückhaltend, spielen ausdrucksvolle Soli und sind Klangteppiche und Rhythmusgeber.
Wer Savina Yannatou verpasst hat, hat am 19. Juni dazu noch einmal im Skulpturenpark Gelegenheit, wo sie in der Reihe Klangart im Konzert "Primavera en Salonico" auftritt. (vp)
Das Griechenland-Festival der Wuppertaler Bühnen geht am Freitag im Kleinen Schauspielhaus weiter: "Eleni" wird um 20 Uhr uraufgeführt.