Plötzlich heimatlos: Taltontheater zieht durch die Stadt
Auf der Suche nach Spielstätten ist Jens Kalkhorst auch im Schauspielhaus fündig geworden.
Wuppertal. Ein gut funktionierendes Netzwerk zu haben, ist in Zeiten wie diesen lebenswichtig. Jens Kalkhorst, zusammen mit David Meister verantwortlicher Stratege des Taltontheaters, ist ein Netzwerker. Und weil der kommunikationsfreudige Mann nicht bange davor ist, andere um Hilfe zu bitten, konnte er schnell und systematisch ein Weitermachen seiner Truppe nach dem Aus im Rex-Theater garantieren. Auf der Suche nach alternativen Spielstätten zum Forum Rex am Kipdorf ist Jens Kalkhorst nach Aufführungsterminen an der Alten Feuerwache, im Leo-Theater und in der Schnürsenkelfabrik (die WZ berichtete) nun ein weiteres Mal fündig geworden, nämlich im Schauspielhaus. "Es ist sehr reizvoll, hier spielen zu dürfen. Wir freuen uns sehr", begeistert sich der Taltoner. "Auf der Suche nach Asyl" hat er Schauspielintendanten Christian von Treskow angesprochen, der sofort Aufführungstermine an der Bundesallee zusicherte.
"Nebenbei ist es ein schöner Akzent, in Sachen Kultur an einem Strang zu ziehen", erläutert Kalkhorst hinsichtlich des von der Schließung bedrohten Hauses. "Natürlich ist das auch ein Experiment", schließlich wisse keiner, ob die Freunde des Amateurtheaters von der "Stamm-Bühne Rex zu den verschiedenen Adressen folgen werden".
Dass es mit Neubetreiber Andreas Köhler dann auch offensichtlich im Forum Rex weitergehen wird, freut Jens Kalkhorst. Zum Neubeginn an alter Stelle kann er "noch nichts sagen. Dafür ist mir das Konzept noch zu unklar."
Klar allerdings ist, dass beispielsweise die Bühne im Leo-Theater für das Taltontheater eine klassische Ausweichbühne ist. "Hier zeigen wir das Zwei-Personen-Stück "Traumfrau verzweifelt gesucht". Für "Dracula", Premiere ist am 20. November, geht es wieder zurück an die Kluse.