Wuppertaler Kultur Sommerabendkonzert mit Elena Fink

Die Sopranistin kam für ein Gastspiel in die Kirche am Kolk.

 Zum Abschluss der Sommerabend­konzerte bei Kerzenschein begeisterten Elena Fink und Thorsten Pech das Publikum.

Zum Abschluss der Sommerabend­konzerte bei Kerzenschein begeisterten Elena Fink und Thorsten Pech das Publikum.

Foto: Fischer, Andreas H503840

Elena Fink wird so mancher auf Wuppertals Bühnen vermissen. Von 2001 bis 2014 sang die Sopranistin an der Oper und gehörte zu den Publikumslieblingen. Dank Thorsten Pech konnte man Fink am Samstag in der Kirche am Kolk erleben – zum Abschluss der Sommerabendkonzerte. „Salce & Pace“, das Programm von Solistin und Organist, war mehrfach ungewöhnlich. Verdi- und Wagner-Opern werden in Kirchen sonst nicht gespielt. Also hatte Pech vertonte Gebete und weitere Szenen ausgesucht, die in den sakralen Rahmen passten. Damit wiederum konnte sich Fink, bislang als Mozart- und Strauss-Interpretin bekannt, in der Rolle als dramatische Sopranistin vorstellen. „Ich hatte großen Respekt davor“, sagte Fink bei der Konzerteinführung. Mittlerweile fühle sie sich für den Fachwechsel gerüstet. So sei Elsa aus Wagners „Lohengrin“ eine Partie, die ihr sehr ans Herz gewachsen sei.

Wie gut sich Fink in die neue Rolle fügt, zeigte die Eröffnung in der voll besetzten Kirche. Bei der Hallen-Arie aus „Tannhäuser“ gingen Stimmfülle und klare Artikulation eine glückliche Verbindung ein. Mit „Elsa“ schlug sie lyrisch weiche Töne an. In „Einsam in trüben Tagen“ stieg ihre Stimme mühelos die Tonleitern hinauf. Pech begleitete ihre Stimme in reizvollen Farben und schloss das Kapitel Wagner mit dem „Pilgerchor“, dem ewigen Tannhäuser-Hit.

Ein hinreißendes Beispiel für Verdis Kunst ist die Desdemona-Szene des „Othello“. Aus dem ruhig fließenden Duktus der Arie brach Fink mit gleich zwei kraftvollen Höhenflügen aus. Auf diese Prachtnummer folgte das Ave Maria. Hinter den gleichmäßig schwingenden Versen ließ die Interpretin immer wieder die Verzweiflung der Figur hervorblitzen. Die bewegten Zwischenspiele der Orgel verstärkten die Spannung.

Mit seiner Version der „Nabucco“-Ouvertüre brachte Pech die hohen Register seines Instruments voll zur Geltung. Zentrum war das opulent ausgeführte Thema des Gefangenenchors. Das Drama setzte Fink mit einer Arie aus „Die Macht des Schicksals“ fort. Die Anrufung Gottes war hier mit überzeugend ausgeführten Tonsprüngen verknüpft. Die letzte Nummer durfte dann doch eine weltliche sein. Um die Liebe ging es in der Arie aus dem „Troubadour“, und Fink gestaltete die Melodie in spielerischer Eleganz.