Mehr Platz im neuen Frauenhaus

Auf 600 Quadratmetern bietet das Haus vor allem mehr Privatsphäre.

Wuppertal. Ende 2006 hatte der Verein Frauen helfen Frauen eine neue Immobilie für das Frauenhaus gekauft. Mittlerweile sind die Arbeiten im Innen- und Außenbereich komplett fertiggestellt. Für die rund 100 Frauen und 100 Kinder, die dort jährlich Zuflucht suchen - im Durchschnitt für vier Monate - hat sich einiges verbessert: Alle Betroffenen sind in Einzelzimmern untergebracht und haben mehr Privatsspähre. Für Frauen mit mehreren Kindern gibt es zwei Räume und für Jungs bis 17 Jahren ein eigenes Appartement. "Das ist ein absolutes Novum, das gut angenommen wird", erklärt Ruth Schnödewind vom Trägerverein. Einige Häuser würden Jungen über 12 Jahren gar nicht mehr aufnehmen.

Insgesamt hat das neue Frauenhaus mit rund 600 Quadratmetern Wohnfläche doppelt so viel Platz wie das alte - die Aufenthaltsräume sind großzügiger. Für die Kinder gibt es einen großen Bereich zum Toben und Spielen. Auch ist das Gebäude endlich behindertengerecht und erfüllt alle notwendigen Anforderungen an den Brandschutz. Außerdem wurde zusätzlich zu den 3,5 festen Stellen eine Ein-Euro-Kraft eingestellt.

Eine weitere Verbesserung: Das großzügige Außengelände mit Spiel- und Bolzplatz und Sichtschutz rundum. Das Gelände ist besonders wichtig für die Kinder, die häufig nicht auf öffentliche Spielplätze dürfen oder ihre Freunde treffen können. Ihr Aufenthaltsort muss anonym bleiben, da die Frauen und Kinder eine geschützte Zuflucht vor häuslicher Gewalt brauchen.

Trotz aller Freude über das neue Frauenhaus, der Trägerverein sorgt sich um die Zukunft. "Die laufenden Kosten bereiten uns Sorgen", sagt Carola Hartung. Das Haus wird vom Verein sowie von Landes- und kommunalen Zuschüssen finanziert. Einerseits gehen die Spenden zurück. Andererseits ist da die große Sorge, dass die Stadt die Zuschüsse, die eine freiwillige Leistung der Kommune sind, kürzt.

Im Herbst feiert das Frauenhaus 30-jähriges Bestehen.