Wuppertal Musical: Kinder setzen Saulus’ Wandlung in Szene
Die Christus-Gemeinde bringt die Geschichte des Apostels Paulus als Musical auf die Bühne.
Wuppertal. Wenn er sein Gewand überstreift, schlüpft Joshua in die Rolle des Petrus. Den großen Apostel möchte der 14-Jährige möglichst glaubwürdig verkörpern. „Meine Aufgabe ist, die christliche Botschaft zu verbreiten, und das soll auch bei den Menschen ankommen.“ Als Christin aus Damaskus schmiedet Miriam einen Plan, um Paulus aus der Stadt entkommen zu lassen. „Die Geschichte kannte ich vorher nicht. Mich fasziniert, wie jemand erst Leute verfolgt und dann die Seiten wechselt und sich so krass verändert“, berichtet die 14-Jährige.
Eine Woche lang haben 65 Kinder und Jugendliche bei der Christus-Gemeinde ihre Verwandlung geprobt und sich auf eine Reise in biblische Zeiten begeben. Auf der Bühne an der Windhukstraße setzen sie heute in einem Musical die Geschichte von Saulus in Szene, den die Begegnung mit Gott zum Paulus macht. „Diese Veränderung ist in dem Stück wunderbar umgesetzt. Es gibt sehr emotionale Schauspielszenen, in der Musik und im Gesang sind die jeweiligen Stimmungen sehr stark spü´rbar“, berichtet Martina Wisdorf. Sie hat das Projekt als Teil des Teams mit umgesetzt.
Für Rollenverteilung, Gesangpartien, Tanzeinlagen, Kostüme und Bühnenbild blieben Ensemble und Mitarbeitern nur eine Woche Zeit. „Wir haben in den Herbstferien jeweils vormittags eine große Probe abgehalten und nachmittags in verschiedenen Workshops an den Details gearbeitet“, sagt Martina Wisdorf. Ob sie lieber singen, spielen oder Kostüme und Kulissen gestalten, konnten die Teilnehmer selbst wählen. „Die meisten können ihre Begabungen ganz gut einschätzen, und es ist sehr berührend zu verfolgen, wie sie an ihren Aufgaben wachsen und Erfolgserlebnisse genießen.“
Die Kinder hatten in Kleingruppen jedoch auch Gelegenheit, Fragen zu stellen. „Manche haben die Geschichte zum ersten Mal gehört. Einige hatten zunächst Schwierigkeiten mit dem Stoff. Das Aha-Erlebnis kam erst, als sie das Stück bei der Probe in voller Länge gesehen haben“, berichtet Martina Wisdorf. Sie war überrascht von der Begeisterung der Jugendlichen. „Sie waren alle unglaublich motiviert, und es ist wirklich großartig, was sie hier in einer Woche auf die Beine gestellt haben.“
Als Leiterin des Zweite-Stimme-Workshops ist die Grundschullehrerin zum ersten Mal dabei. „Es war ein Erlebnis, ein Teil davon zu sein und zu sehen, was alles dahinter steckt.“ Martina Wisdorf ist fest entschlossen, im nächsten Jahr wieder mitzumachen. „Es war eine schöne Erfahrung zu verfolgen, was es mit den Kindern macht, wenn sie merken, was sie leisten können.“
Ein wenig aufgeregt ist Miriam schon, wenn sie an die Aufführung denkt. „Gleichzeitig freue ich mich aber auch darauf, auf der Bühne zu stehen und vor so vielen Leuten zu spielen.“ Joshua liegt auch die Botschaft des Stücks am Herzen. „Es zeigt, dass auch Leute mit schlimmer Vergangenheit umkehren können, wenn sie auf Gott vertrauen.“ Persönlich möchte er den Auftritt genießen. „Die Gemeinschaft zu spüren ist toll.“