Abschied Nach 25 Jahren nimmt Hartmut Eulner Abschied

Hahnerberg · Der Schulleiter verlässt im Sommer die Friedrich-Bayer-Realschule. Seinen Nachfolger will er noch einarbeiten.

Schulleiter Hartmut Eulner will seinen Nachfolger noch einarbeiten.

Foto: Fries, Stefan (fri)

Wenn Hartmut Eulner am 5. Juli offiziell in den Ruhestand wechselt, wird er mit 66 Jahren die reguläre Pensionsgrenze mehr als erreicht haben. In Zeiten, in denen so mancher Kollege vorzeitig in den Ruhestand geht, bleibt der Schulleiter der Friedrich-Bayer-Realschule bis zum Schluss seiner pädagogischen Einrichtung treu.

Mit etwas Wehmut, aber auch Stolz kann er dem Tag jetzt schon mal entgegenblicken. „Wir werden den Staffelstab in vollem Lauf übergeben“, sagt Eulner bei einem Besuch in seinem Büro. Seine Schule verfüge über einen „guten Ruf“, habe sich als NRW-Sportschule etabliert und sei zudem multikulturell ausgerichtet: „Wir haben hier Schüler aus 29 Nationalitäten“. Auch mit der heimischen Wirtschaft sei man gut vernetzt.

Sein Nachfolger übernehme eine gut geführte Einrichtung, freut sich Eulner. Wer das wird, ist zwar eigentlich bekannt, darf aber offiziell noch nicht verkündet werden, bevor der zuständige Schulausschuss der Stadt an diesem Mittwoch seine Entscheidung fällt. Nur soviel: Der künftige Schulleiter ist bereits in stellvertretender Leitungsfunktion an einer anderen Realschule in Wuppertal tätig. Sobald der Nachfolger benannt ist, soll der künftige Schulleiter auch zwei Stunden die Woche von seiner alten Schule an die Friedrich-Bayer-Realschule kommen, um sich dort schon einmal am neuen Einsatzort einzufinden.

42 Jahre ist Eulner jetzt Lehrer, studiert hat der in Mettmann geborene Pädagoge Lehramt mit den Schwerpunkten Biologie und Deutsch in Wuppertal und Düsseldorf. Nach Stationen als Lehrer – und zumeist auch in Leitungsfunktionen – in Langenfeld und Wülfrath übernahm er im Februar 1994 die Leitung der Friedrich-Bayer-Realschule. Dort feiert er in der kommenden Woche auch sein 25-jähriges Dienstjubiläum. Angesichts der im Sommer anstehenden Feierlichkeiten zu seiner Verabschiedung soll das Jubiläum aber eher in kleinerem Rahmen begangen werden, betont Eulner.

Auf seine 830 Schüler lässt Eulner nichts kommen

Das Lehren und Lernen habe sich in dem Vierteljahrhundert seiner Amtszeit schon sehr verändert. „Die Schüler können sich heute schwerer konzentrieren als früher, viele haben Probleme beim Schreiben“, sagt er. Mittlerweile müsse man viel systematischer im Unterricht an die Mädchen und Jungen herangehen und ihnen das Wissen vermitteln. Zudem hat natürlich das Internet im Zeichen der alltäglichen Digitalisierung einen Stellenwert erreicht, den man sich vor 25 Jahren nicht vorstellen konnte. Der Direktor ist deshalb stolz, dass seine Schule hier auf dem neuesten Stand ist: „Bei der Digitalisierung sind wir sehr weit vorn.“

Allen Wechselfällen der Zeitläufe zum Trotz – Eulner lässt auf seine gut 830 Schülerinnen und Schüler nichts kommen. Im Durchschnitt 60 Prozent der Absolventen der Realschule wechselten auf die gymnasiale Oberstufe und machten das Abitur. Derzeit hat die Schule 51 Lehrerinnen und Lehrer. Da fänden sich viele engagierte Pädagogen, die auch den Austausch mit Schulen im Ausland suchten. „Die machen das oft im Urlaub“, lobt Eulner. Der Schulleiter ist bei dem Thema mit gutem Beispiel vorangegangen: Er war – neben seiner Tätigkeit als Schulleiter – auch von 1998 bis 2010 als Trainer für Unterrichtsentwicklung in Europa sowie dem Nahen und Mittleren Osten unterwegs.

Die Herausforderungen im Berufsalltag haben sich nach Ansicht Eulners nicht gravierend verschlechtert, von einem Verlust der Autorität der Lehrer möchte er nicht sprechen. „Ich kann nicht feststellen, dass es mangelnden Respekt gibt“, sagt er. Wichtig sei, dass die Lehrkraft eine „eigene konstante Linie“ fährt, gerecht gegenüber den Schülern auftrete und beim Umgang mit dem Unterrichtsstoff kompetent sei. Um die dafür notwendigen Voraussetzungen zu schaffen, seien aber auch verbindliche Vorgaben an der Schule nötig. In der Friedrich-Bayer-Realschule heißt das etwa: keine private Handynutzung im Unterricht, Baseball-Caps müssen abgenommen werden.

Nach seiner Verabschiedung in den Ruhestand hat Eulner zunächst einen Nordseeurlaub geplant, zudem möchte er die meeresbiologische Station in Helgoland besuchen. Denn der Naturschutz ist ein Faible, das der dreifache Familienvater auch im Ruhestand weiter pflegen möchte. Der in Haan-Gruiten lebende Eulner will sich über die Ortsgruppe des Naturschutzbundes so künftig noch mehr für den Umweltschutz engagieren.