Barmen Neue Ideen für das alte Freibad

Ob Gastronomie oder Wellness: Die Mählersbeck soll vielseitiger genutzt werden. Das ist das Ergebnis eines Workshops.

Foto: Uwe Schinkel

Wuppertal. Die Zukunft sieht rosig aus für das in die Jahre gekommene Freibad Mählersbeck — jedenfalls wenn es nach den Ideen geht, die Vereins-, Bezirks- und Sportvertreter bei einem Workshop äußerten, zu dem das Gebäudemanagement in der vergangenen Woche eingeladen hatte.

Ganz oben auf der Liste steht der Wunsch nach einer Attraktivitätssteigerung durch eine Gastronomie, wie es sie früher einmal gegeben hatte. Bessere Kinderbecken, Behindertenfreundlichkeit und eine erweiterte Nutzung für Wellness, Sauna und Fitness erhielten ebenso viele Stimmen.

Einig waren sich alle, dass man das Bad viel vielseitiger nutzen könne als heute: der Schwimmbetrieb endet in den Sommermonaten um 18 Uhr und das restliche Jahr über gibt es gar kein Betrieb auf dem attraktiven Grundstück in der Nähe der Nordbahntrasse mitten in Nächstebreck.

Auch ungewöhnliche Ideen zu spinnen war durchaus erwünscht. „Wir wollen sehen, wie die Bürger ihr Bad in der Zukunft sehen, bevor wir beginnen, zu planen und prüfen, was wie umsetzbar ist“, sagte der Leiter des Gebäudemanagements, Hans Uwe Flunkert.

Er hofft, dass die finanziellen Möglichkeiten der Stadt, deren Mittel für die dringende Grundsanierung des Bades auf fünf Millionen Euro begrenzt sind, durch Zuschüsse aus einem neuen Zukunftsinvestitionsprogramm (ZIP) des Bundes noch erweitert werden können. Der Antrag dazu läuft.

Die Förderung — die Stadt hofft auf zusätzlich vier bis viereinhalb Millionen Euro — bedingt, dass bis 2018 gebaut sein muss. Das verleiht der Sache zusätzlichen Schwung. „Wenn wir nach Berlin melden können, dass wir die Bürger mit einbezogen haben, ist das sicher auch kein Nachteil“, sagte Peter Vorsteher (Grüne), der Vorsitzende des Sportausschusses.

Erfreut über den breiten Konsens an diesem Abend war auch Hermann-Josef Richter, der Vorsitzende des Bürgervereins Nächstebreck. „Klar ist, dass das kein Spaßbad werden soll, sondern weiter ein Bad, das für alle Bevölkerungsschichten da ist.“ Richter forderte allerdings auch einen Plan B, falls die Zuschüsse nicht im erhofften Umfang fließen sollten und man unter Umständen mit fünf Millionen Euro auskommen müsste.

Ursprünglich hatte das Gebäudemanagement durchkalkuliert, dass die kaum reichen würden, wenn — wie unabdingbar — die gesamte Technik und die Umkleiden erneuert würden und zusätzlichen Belangen des Lärmschutzes Rechnung getragen werden müsse. Die derzeitige Idee ist, neue Gebäude gleichzeitig als Lärmschutz zu errichten und das Kinderbecken von der Bebauung weg zu verlegen.

In welche Richtung ein Plan B gehen könne, brachten Richter und Vorsteher selbst vor. Sie wiesen auf ein Bad in Bergneustadt hin, wo ein Verein als Betreiber gegründet wurde, der nicht an die für öffentliche Bauträger notwendige europaweite Ausschreibung gebunden ist. Auch bei einem Teilbetrieb von Anlagen auf dem Gelände könnte ein solcher Verein ehrenamtlich helfen.