Neue Schwebebahn: Im Herbst ist der Prototyp entworfen

Im ersten Schritt gibt es die Züge der Zukunft als Hand- Skizze. Die Berliner Designer haben bereits mit Betriebspersonal, Fahrern und Nutzern gesprochen.

Wuppertal. Professor Helmut Staubach lässt keinen Zweifel daran, dass er mit seinem Team in den nächsten Monaten vor einer großen Aufgabe steht. Wie berichtet, haben die Wuppertaler Stadtwerke die Büro+Staubach GmbH mit Sitz in Berlin mit dem Entwurf der nächsten Schwebebahn-Generation beauftragt. "Wir freuen uns sehr, dass wir das machen können", sagt Staubach, selbst seit drei Jahrzehnten im Verkehrsgeschäft unterwegs.

Die Chance, einem Wahrzeichen wie der Wuppertaler Schwebebahn ein neues Gesicht zu geben, bekomme man nur einmal im Leben. Und diese Chance werde man nutzen, um die Züge der nächsten Generation "nicht modisch sondern modern" zu gestalten - bei allen technischen Vorgaben also so zeitlos wie möglich.

Bei der Vorstellung des Designbüros wurde gestern eines deutlich: Das Berliner Team hat seine Arbeit in Wuppertal längst aufgenommen und spricht auf dem Weg zum Prototyp von einem enormen "Vertrauensvorschuss." Im Rahmen der Vorplanung habe man unter anderem erste Gespräche mit Betriebspersonal und Verbänden geführt - um zum Beispiel auszuloten, welche Anforderungen für Passagiere mit Behinderungen erfüllt werden müssen, erklärt Professor Nils Krüger aus Berlin.

Auch mit der Technik, Wartung und dem Reparaturbetrieb habe man sich intensiv befasst. Jenseits technischer Vorgaben habe man ästhetisch gesehen freie Hand, um in enger Abstimmung mit den WSW bis zum Herbst am Entwurf des Prototypen zu arbeiten. Mehrere Endvarianten werde es dabei nicht geben, sondern ein Gesamtkonzept als Grundlage für die Fertigung, erklärt WSW-Geschäftsführer Ulrich Jaeger.

Bevor es am Computer an die Details geht, werde man mit Handzeichnungen arbeiten und diese mit den WSW Schritt für Schritt erörtern, fügt Staubach hinzu. Sein Unternehmen hat sich gegen drei Mitbewerber durchgesetzt, die in der engen Auswahl standen. Bei der Suche nach einem geeigneten Design-Team im Rahmen einer europaweiten Ausschreibung hat der Lehrstuhl für Industriedesign der Bergischen Universität die WSW beratend unterstützt.

Inwieweit die Entwürfe Wuppertaler Design-Studenten Eingang in den finalen Entwurf finden, blieb gestern offen. Staubach ist zwar voll des Lobes, betont aber auch die technischen Anforderungen. "Das sind ohne Frage ausgezeichnete Studienarbeiten."