Neuer Glanz in der Citykirche
Die Gruppenräume in der Citykirche sind frisch renoviert und barrierefrei erreichbar.
Wuppertal. Kirchenbauten verändern sich im Laufe ihrer Geschichte immer wieder. Bei jedem Bauabschnitt orientierten sich die Baumeister an die jeweils herrschende Mode. Bei der City-Kirche im Herzen von Elberfeld ist das nicht anders. Doch das Besondere an diesem Kirchenbau ist, dass so weit ihre Ursprünge auch in die Vergangenheit reichen — davon zeugt bis heute die romanische Apsis —, sie auch in jüngster Vergangenheit massiv verändert wurde.
Dies war zunächst den großen Schäden im Zweiten Weltkrieg geschuldet. Wurde in den 50er Jahren durch eine Zwischendecke ein Obergeschoss geschaffen, das seither der CVJM nutzt, so veränderte sich die Kirche auch im 21. Jahrhundert weiter. 2002 entstand das Café, und das neue Leben der ehemaligen „alten reformierten Kirche“ als Citykirche bot nun an Vielzahl an Verwendungsmöglichkeiten.
Doch nun stand eine Renovierung der in den 50ern errichteten Bereiche an, zudem gab es Brandschutzauflagen und Anforderungen an Barrierefreiheit zu erfüllen, um die Räume in den Zwischengeschossen adäquat nutzen zu können. So veränderte die alte Laurentiuskirche — so hieß sie mal vor der Reformation — jetzt erneut ihr Antlitz, lediglich innen, aber dafür erheblich.
Nach einem Jahr Bauzeit feierte nun der Evangelische Kirchenkreis Wuppertal zusammen mit dem CVJM Elberfeld mit einem bunten Fest die neu gewonnene Raumqualität. Die übrigens jetzt gleichberechtigt von beiden genutzt werden kann. „Alte Steine - neues Leben. Ein Fest“, bot neben zahlreichen Aktionen für Jung und Alt auch die Möglichkeit, alle Umbauten in Augenschein zu nehmen.
Das auffälligste Merkmal der neuen City-Kirche ist das sogenannte „Nest“. Man hat aus der Not eine Tugend gemacht und den nötig gewordenen Durchbruch vom Zwischengeschoss in den Kirchenraum architektonisch zu einem Hingucker werden lassen. Einer kleinen zweiten Empore ähnelnd hockt das „Klein-Portal“ in „Nest-Form“ am oberen Ende des neuen Treppenaufgangs und schafft mit seinen wild gezogenen metallischen Nestfasern einen Akzent.
Ein Aufzug wurde in den Turm eingebaut, wodurch alle Bereiche barrierefrei zugänglich sind. Im ersten Zwischengeschoss sind perfekt durchgeplante Räume entstanden, die auch vermietet werden können. Es gibt abschließbare Schränke, moderne Ausstattung - alles was für zeitgemäße Gruppenräume von Nöten ist.
Auch ästhetisch ist die Gestaltung durch die Architekten Schröer und Ahlbrecht sehr gelungen. Ein innenarchitektonisches Highlight ist der renovierte CVJM-Bereich im Obergeschoss. Der imposante Saal beeindruckt mit einer neuen Lüftungsanlage, LED-Beleuchtung und anderen Details.
Die Kosten für die gesamten Renovierungsarbeiten belaufen sich auf rund 1,4 Millionen Euro. Wie von Pfarrer Ufermann von der Citykirche zu erfahren war, blieb man bei dem umfangreichen Projekt sogar noch leicht unter den kalkulierten Ausgaben, die aus eigenen Mitteln des Kirchenkreises gestemmt werden. Sanierungsmaßnahmen der Fassaden werden zunächst zurückgestellt.