Platz für 100 junge Flüchtlinge
Die Grace Temple Church stellt ihren Andachtsraum zur Verfügung.
Wuppertal. Das Konzept steht. Im Andachtsraum in der ersten Etage sollen die Stühle Betten weichen, so dass ein großer Schlafsaal entsteht. Künftig könnten bis zu 100 Flüchtlinge dort übernachten. Tagsüber sollen Sozialarbeiter und Pädagogen Bildung und Begleitung bieten. „Wir haben ein Netzwerk, auf das wir zurückgreifen können“, sagt Joseph Nii Clottey. Der Projektleiter der Grace Temple Church in Heckinghausen möchte vor allem unbegleitete Minderjährige aufnehmen und sie dauerhaft betreuen. „Wir möchten sie hier auf ein selbstständiges Leben vorbereiten.“
Die Räume und die entsprechende Erfahrung seien bereits vorhanden. „Wir haben bereits 15 Menschen aus verschiedenen Ländern hier. Sie sind nicht alle Christen, sie sind uns dennoch willkommen“, betont Reverent George Owusu Darko. Die Gastfreundschaft sei ein wichtiger Teil der kirchlichen Gemeinschaft. Die Gemeinde trage diesen Gedanken mit, und die Mitglieder seien auch bereit, sich einzubringen.
Als Dolmetscherin und Organisatorin bietet sich Rita Lindeman an. Sie hat drei Jahre als Entwicklungshelferin in Kenia gearbeitet und möchte sich mit ihren Kenntnissen einbringen. „Mir ist klar geworden, dass ich nicht nur im Ausland, sondern auch vor Ort helfen kann.“
Aus eigenen Mitteln kann die Gemeinde, die ihre Wurzeln in Ghana hat und hier zur Evangelischen Allianz gehört, die Betreuung der Flüchtlinge nicht leisten. „Wir sind auf die finanzielle Unterstützung der Stadt angewiesen, um unsere Pläne umzusetzen“, betont Joseph Nii Clottey. Erste Kontakte gebe es bereits. „Wir möchten, dass die Verantwortlichen wissen, dass wir vorbereitet sind“, sagt der Projektleiter. Er hofft, dass die Gemeinde in Heckinghausen die Gelegenheit bekommt, ihren Andachtsraum zur Verfügung zu stellen. Die Gottesdienste sollen in der Neuapostolischen Kirche nebenan stattfinden.