Schwebebahn 2015: Werden die neuen Züge teurer?
Jetzt gehen die Verhandlungen für die nächste Generation in die heiße Phase. Dabei geht es um Technik, Zeitpläne und den Kostenrahmen von 100 Millionen Euro.
Wuppertal. Bei der Bestellung der 33 neuen Schwebebahnzüge zeichnet sich eine Entscheidung ab. Nach WZ-Information wurde der Aufsichtsrat der WSW mobil GmbH am Freitagnachmittag darüber informiert, dass derzeit noch zwei Unternehmen für den Auftrag über 100 Millionen Euro im Rennen sind — wobei es mit Blick auf den engen Zeit- und Kostenrahmen sowie die technischen Vorgaben offenbar einen Favoriten gibt.
Details zu den Anbietern, die sich an der europaweiten Ausschreibung beteiligt haben, gibt es von den Stadtwerken allerdings nicht — mit Blick auf die anstehenden Verhandlungen, wie WSW-Sprecher Holger Stephan auf WZ-Nachfrage erklärt. Die Aufsichtsratsmitglieder sind auch hier zu Verschwiegenheit verpflichtet.
Richtig sei, dass man den Aufsichtsrat über den Stand der Dinge informiert, aber noch keine abschließende Entscheidung getroffen habe, berichtet Stephan. In den kommenden Wochen werde man „hart verhandeln“ müssen — was darauf hindeutet, dass die vorliegenden Angebote über den veranschlagten 100 Millionen Euro liegen.
Jetzt gehe man mit den Anbietern im Detail die Leistungsverzeichnisse durch, um einerseits alle technischen Vorgaben zu erfüllen und andererseits die Anschaffungskosten in einem vertretbaren Rahmen zu halten. „Eine Stellschraube liegt darin, beim Hersteller weniger Fahrzeuge zu bestellen als zunächst geplant“, erklärt der WSW-Sprecher.
Eine finanzielle Punktlandung bei 100 Millionen Euro ist derzeit offenbar fraglich — zumal es nur eine überschaubare Zahl an Firmen gibt, die einen Spezialauftrag wie die Schwebebahn erledigen können. Zudem handelt es sich beim Wuppertaler Wahrzeichen weder um eine Großserie noch um eine Referenz für ähnliche Aufträge, eben weil die Schwebebahn ein Unikat ist, das sich nicht ohne Weiteres auf andere Stadtbahnen übertragen lässt.
Da ein Großteil des Restbauprogramms über Fördermittel bestritten wird und der öffentliche Personennahverkehr auch mit der Schwebebahn ein millionenschweres Zuschussgeschäft ist, bleibt bei der nächsten Generation kaum Luft nach oben. Tatsache ist auch, dass der Kostenrahmen vor der Ausschreibung bekannt war — und man sich nun bald einigen muss.