Sechs Architektenbüros wollen Vorwerk-Neubau
Bis Ende 2018 will das Unternehmen eine Entscheidung über den Gewinner treffen. Baubeginn und Kosten sind derzeit noch offen.
Barmen. Die ersten Schritte bei dem geplanten Neubau der Firmenzentrale von Vorwerk am Mühlenweg sind absolviert. Wie ein Sprecher des Familienunternehmens auf WZ-Anfrage mitteilte, ist die erste Phase eines zweistufigen Wettbewerbs für den Neubau des etwa 60 Jahre alten Firmengebäudes beendet. Dabei handelt es sich um ein genormtes Verfahren, das von der Architektenkammer vorgegeben wird.
In der ersten Phase waren knapp 70 Bewerbungen von Architektenbüros für den geplanten Neubau bei Vorwerk eingegangen. 20 Bewerber hatten von dem Unternehmen ein „konkretes Briefing“ erhalten und daraufhin ihre Entwürfe eingereicht. Eine Jury wählte daraus die sechs Finalisten aus.
Ab September startet für sie die zweite Phase des Wettbewerbs, bei dem es vor allem um die Konzeption des eigentlichen Neubaus geht. Voraussichtlich im Dezember soll dann über die Gewinner des Wettbewerbs entschieden werden. Dann werde über die nächsten Schritte und das weitere Vorgehen entschieden, teilte das Unternehmen mit.
Aufgrund der aktuell noch recht frühen Planungsphase sind die Kosten und der Zeitraum der Bauarbeiten noch völlig offen. Die Vorgaben für den Neubau sollten sich an Adjektiven wie „flexibel, zukunftsorientiert und nachhaltig“ orientieren, hieß es. Die Firmenzentrale in dem Hochhausbau am Mühlenweg besteht aus sieben Geschossen und einem Staffelgeschoss, das Gebäude hat eine Bruttogeschossfläche von 15 000 Quadratmetern.
Vorwerk will die in den 1950er Jahren bezogene Firmenzentrale neu bauen, weil das Hochhaus nach Ansicht der Firmenleitung nicht mehr den Anforderungen an einen modernen Gebäudekomplex entspricht. Derzeit arbeiten dort rund 500 Menschen, nach dem Standort in Laaken sind damit dort die meisten Mitarbeiter von Vorwerk in Wuppertal im Einsatz. Das Gebäude steht nicht unter Denkmalschutz.
Bei den Planungen soll nach Angaben des Unternehmens mit einer größtmöglichen Transparenz für die Anwohner vorgegangen werden. Das scheint auch deshalb nötig, weil die Baumaßnahmen vermutlich zu Behinderungen in dem Bereich führen dürften. Der Mühlenweg ist eine enge Straße, die hinter dem Neubau des Barmer Rathauses verläuft und die Westkotter Straße beziehungsweise Bachstraße (in der Weiterleitung über die Parlamentstraße) mit dem Steinweg verbindet.
Durch die Neubaupläne soll die Firmenzentrale einen modernen Zuschnitt und eine technische Ausstattung erhalten, die den Ansprüchen eines weltweit operierenden Unternehmens gerecht werden. Eine Sanierung im Bestand kommt dagegen nicht infrage, weil die Investitionen in das Gebäude zu hoch würden.
Bei den weiteren Planungen muss berücksichtigt werden, ob die Bauarbeiten im Rahmen des bestehenden Baurechts umgesetzt werden können oder ob — je nach den Vorstellungen des beauftragten Architektenbüros — so umfangreiche Maßnahmen geplant sind, dass der Bebauungsplan geändert werden müsste. Das sei dann nötig, wenn die Abweichungen deutlich über das Bestehende hinausgingen, sagte Stadtsprecherin Martina Eckermann. Ob dem so ist, werden die nächsten Schritte zeigen.