Wuppertal Sedansberg: Modellhaus ist entkernt
Bauarbeiten für das Projekt sind weitgehend im Plan. Derzeit erfolgt der Innenausbau des denkmalgeschützten Gebäudes.
Wuppertal. Die Bauarbeiten in dem Modellhaus an der Sedanstraße 85 haben eine wichtige Zwischenetappe erreicht. In dem denkmalgeschützten Gebäude haben Mitarbeiten der Gemeinnützigen Wohnungsbaugesellschaft (GWG) die zehn Wohnungen zurückgebaut und entkernt. Vor etwa zwei Wochen wurden die rund 60 Bäume - darunter acht hohe Tannen - im Garten des Hauses gefällt. Nun hat man von dort einen schönen Blick Richtung Leimbacher Straße.
Man sei mit den Arbeiten weitgehend im Zeitplan, sagt Olcay Demirci von der Wuppertaler Quartierentwicklungs GmbH. „Witterungsbedingt sind wir lediglich bei den Fassadenarbeiten noch etwas hinterher“, räumt er ein. Sobald die Malerarbeiten an dem Haus abgeschlossen sind, sollen dann auch auf der Gartenseite des Gebäudes die acht Balkone angebaut werden. Das soll nach jetziger Planung im April der Fall sein.
Der Umbau des 1925/26 erbauten Mehrfamilienhauses war im vergangenen Dezember gestartet. Für die GWG und dem Büro für Quartierentwicklung ist das Projekt ein Referenzvorhaben, um privaten Eigentümern von Immobilien zu zeigen, wie ein solches Gebäude umgebaut werden kann. Das Vorhaben soll Modellcharakter haben und andere Eigentümer animieren, Geld für Umbauarbeiten in die Hand zu nehmen. 710 000 Euro plant die GWG für das Projekt ein.
Anschließend sollen auch die Nachbarhäuser mit den Nummern 75 bis 89 erneuert werden. „Die Wohnungen erhalten neue Fenster und Bäder sowie Balkone“, sagt Demirci. Alle Immobilien befinden sich im Besitz der GWG. Auch dort sollen die Gartenanlagen modernisiert werden. Anders als das Gebäude mit der Nummer 85 müssen die anderen Häuser aber nicht von Mietern freigezogen werden. Die Sanierung erfolge „im laufenden Betrieb“, erklärt Demirci.
Bis zum Juni dieses Jahres sollen die Arbeiten in dem Modellhaus an der Sedanstraße 85 abgeschlossen sein: Dann sollen die Wohnungen mit einer Größe von 55 bis 110 Quadratmeter wieder vermietet werden. Aus den zuvor zehn werden dann acht Wohnungen entstanden sein. Die Wohnungen im dritten und vierten Obergeschoss werden durch eine Treppe im Inneren miteinander verbunden.
Vor allem Familien mit Kindern könnten die Maisonettewohnungen dann nutzen. Insgesamt 520 Quadratmeter Wohnfläche hat das Gebäude. Im Modellhaus sind derzeit die Arbeiten zum Innenausbau im Gange. Maler- und Deckenarbeiten stehen an. Die Wohnungstüren wurden herausgenommen und zu einem Schreiner gebracht, der sie wieder herrichten soll. Bei dem Sanierungsvorhaben werden auch die zum Garten gelegenen Loggias genutzt: Dort sollen WCs und Waschbecken eingebaut werden. Davor entsteht der Badbereich.
Da es sich um ein denkmalgeschütztes Haus handelt und entsprechende Auflagen zu berücksichtigen sind, müssen die Bauherren aber auch Einschränkungen hinnehmen. So ist eine Dämmung der Fassade nicht möglich, lediglich im Keller und im Dachboden ist dies geplant. Um die Energiebilanz etwa zu verbessern, wurden neue doppelverglaste Fenster eingesetzt. Im Bereich der Heizungen wurden auch teilweise die Wände verstärkt.
Auch bei der Zugänglichkeit der Wohnungen für behinderte Menschen müssen Abstriche hingenommen werden. So können die beiden Wohnungen im Erdgeschoss lediglich „barrierearm“ erschlossen werden. Dazu soll auch noch eine Rampe an der Frontseite des Gebäudes gebaut werden, die Rollstuhlfahrer nutzen können. Ein Ausbau des Treppenhauses nach barrierefreien Kriterien ist aus Denkmalschutzgründen nicht möglich.
In dem Keller des Hauses Sedanstraße 85 soll zudem ein großer Gas-Heizkessel eingebaut werden, über den dann auch die komplette Häuserzeile 75 bis 89 mit Wärme versorgt werden kann. Eine Leistung von 280 Kilowatt soll das neue System bringen.
Wer sich übrigens in den Sozialen Netzwerken über den Fortgang der Bauarbeiten informieren will, kann das bei Facebook tun: Unter www.facebook.com/modellhauswuppertal wird fortlaufend über das Vorhaben berichtet.