Cronenberger Männerchor: Fliersbach sagt nach 43 Jahren Adieu

Der Männerchor verabschiedet am Sonntag seinen langjährigen Leiter.

Cronenberg. 43 Jahre — diese lange Zeit über leitete Dirigent Heinz-Rolf Fliersbach den Cronenberger Männerchor. Nun aber scheidet der 75-Jährige zum 6. Mai mit seinem Abschiedskonzert aus der aktiven Chorarbeit aus. Zurückblickend ist ihm klar: „Es war schön, mit Laien zu arbeiten und ihnen die Musik näher zu bringen.“

Um dies zu erreichen, studierte der gebürtige Troisdorfer ab 1954 in Siegburg und Köln. „Ursprünglich wollte ich Pianist werden“, erinnert sich Fliersbach. Er lernte aber nicht nur dieses Instrument, sondern zusätzlich auch Gesang, Kompositionslehre sowie Chor- und Orchesterleitung.

Danach wurde er nicht nur in Cronenberg verpflichtet — zeitweise leitete Fliersbach bis zu acht Chöre gleichzeitig, beispielsweise in Troisdorf und Solingen. Da hieß es dann, jede Menge Lieder auszuwählen und an jedem Tag der Woche zu proben.

Allein mit dem Cronenberger Männerchor probt Fliersbach jeden Freitagabend. „Vor Konzerten auch oft drei Mal die Woche.“ Die Konzerte sind meist restlos ausverkauft — in Wuppertal ist der Chor eine Institution und den großen Saal kriegen sie fast immer voll.

Doch nicht nur in Wuppertal begeisterten die rund 100 Sänger unter Fliersbach ihr Publikum. Reisen durch ganz Deutschland und sogar bis nach Kanada, Irland und Griechenland standen auf dem Programm. „Und wir waren der erste weltliche Chor, der im Petersdom singen durfte“, erzählt Fliersbach stolz.

Am liebsten wählt er dabei Stücke von Schubert aus, vor allem „Gesang der Geister über den Wassern“ oder auch „Ruhe schönstes Glück der Erde“. Bei der Auswahl der Stücke schaut Fliersbach aber nicht nur auf die „wunderbaren Harmonien“, sondern wägt gleichzeitig den Schwierigkeitsgrad der Stücke ab und ob auch die Sänger was von der Musik haben.

Mit Blick auf sein allerletztes Konzert muss Fliersbach eingestehen: „Das wird nicht einfach.“ Zumal die Cronenberger sein letzter Chor sind — alle anderen hat er schon vor Jahren verlassen. Zu den Konzerten will Fliersbach aber auch weiterhin noch kommen. Und sollte sein Nachfolger Artur Rivo mal verhindert sein, so würde er auch mit Freuden noch mal eine Probe leiten. Denn eins ist sicher: „Ich bleibe dem Chor immer verbunden.“