Großer Bahnhof in der Wuppertaler Friedenskirche
Wo sonst Gottesdienste gefeiert werden, drehte sich alles um „H0“ & Co.
Cronenberg. Bereits zum zehnten Mal war die Friedenskirche am Hahnerberg zwei Tage lang das Dorado der Modelbahnfreunde. Wo sonst die Gottesdienste gefeiert werden, drehte sich an zwei Tagen alles um kleine Züge in allen Spurweiten von der H0 bis Lehmanns Gartenbahn. Inzwischen kommen die Aussteller aus dem ganzen bergischen Raum,mehr als 20 Modellbahnfreunde haben ihre Miniaturzüge auf die Strecke geschickt.
Unverkennbar, trotz aller Nostalgie, auch hier ist modernste Technik eingezogen. Gesteuert werden die Züge inzwischen überwiegend digital. Neben den vielen Anlagen, die zu Hause aus Platzgründen nicht ständig aufgebaut werden können, konnten zahlreiche ganz besondere Exponate von den vielen Besuchern bewundert werden. Zum Beispiel eine original dampfgetriebene, im Maßstab von 1:8 handgearbeitete Lok, die draußen bis zu zwanzig Personen auf den dazugehörigen Wagen zehn km/h schnell ziehen kann. Das Original mit der Bezeichnung Big Boy hat allerdings 8200 PS und wiegt 544 Tonnen.
Für die Organisatoren Harald Schäfer und Martin Ribbe wird es inzwischen immer schwerer, alle Interessierte in den Räumen der Friedenskirche unterzubringen. Denn ausgestellt werden auch Märklin-Schätzchen aus dem Jahre 1919 genauso wie die fast in Vergessenheit geratene „Trix“.
Aber auch die Miniatur-Bastler zeigen, was man mit Ausdauer akribisch nachbauen kann. So präsentierten Mitglieder des Vereins „Wuppertal-Achse“ Teile der Modell-Stadt Wuppertal entlang der Talachse. Auf einem Teilstück fuhr die Schwebebahn im Maßstab 1:87. Beliebt sind die Modellbahntage aber auch, weil „Lokdoktor Peter“ defekte Loks oder Wagen repariert. Während manche Väter beim Rundgang von vergangenen Kindertagen träumen, konnte der Nachwuchs sich an einem Stellwerk als Rangierer versuchen.