Cronenberg Die Bücherei wird immer beliebter

Die Stadtteilbibliothek Cronenberg hat einen deutlichen Zuwachs bei Ausleihen und bietet viele Aktionen. Lesepaten werden gesucht.

Foto: Stefan Fries

Cronenberg. Bücher, Zeitschriften und Spiele - das bietet die Stadtteilbibliothek in Cronenberg. Wer sie betritt, der hat die Qual der Wahl. Das Angebot der Einrichtung reicht von Kinder- bis zu Sachbüchern und erstreckt sich über Hörbücher und DVDs. Gemütliche Sitzsäcke und Tische laden zum Verweilen ein. Leiterin Christa Klosterköther berichtet von den Vorzügen ihrer Bibliothek.

Sie arbeitet dort schon seit 1977 und hat auch 1986 den Umzug in das Haus in der Borner Straße mitgemacht. Vorher war die Bibliothek in einem größeren Gebäude mit zwei Etagen. „Neben uns beherbergt das Haus das TiC — das Cronenberger Theater — und die Musikschule Notabene. Häufig kommt es vor, dass Eltern, deren Kinder eine Musikstunde nehmen, die Zeit bei uns mit einem Buch oder einer Zeitschrift überbrücken“, erzählt Klosterköther mit einem Schmunzeln. Die Cronenberger nutzen die Zweigstelle rege. „2014 wurden laut Jahresstatistik 51 232, 2015 rund 55 314 Medien ausgeliehen. Das ist ein Zuwachs von knapp acht Prozent“, berichtet die städtische Angestellte.

Das Angebot der Einrichtung hat sich im Laufe der Jahre technischen und sozialen Entwicklungen angepasst. In den letzten Jahren sind Hörbücher und Lern-CDs für Kinder und Erwachsene sehr angesagt. „Diese bieten wir neben dem Online-E-Book-Angebot der Bibliothek an.“ Besonders gefragt ist das Programm für Kinder, Jugendliche und Familien. Jeden Freitagnachmittag zwischen 14.45 und 15.30 Uhr findet eine „Vorleseparty“ für Kinder ab vier Jahren statt. Das Angebot ist kostenlos. Die Geschichte sucht der ehrenamtlich arbeitende Vorlesepate selbst aus. „Hier in Cronenberg suchen wir gerade nach einem zweiten Vorlesepaten, gern auch nach einer männlichen Person.“

Um Vorleser auf ihre Aufgabe vorzubereiten, bietet die Stadt regelmäßig Schulungen an. Darüber hinaus finden oft Aktionen in Kooperation mit der „Stiftung Lesen“ statt. Kinder im Vorschulalter bekommen eine Tasche mit einem Buch, einem Poster und Informationen, in denen die Eltern über die Bedeutung des Vorlesens informiert werden. Künftig sind auch Führungen für Grundschüler geplant.

Auch bei diesen Führungen arbeiten die Mitarbeiter mit moderner Technik, zeigen Bilderbücher auf dem Tablet und setzen dabei einen Beamer ein. „Aktionen in den Ferien führen wir aufgrund des kleinen Personalschlüssels — wir sind insgesamt zu zweit - nicht durch. Aber wir haben in den Ferien durchgehend geöffnet, allerdings nur zwei- statt dreimal in der Woche“, sagt Christa Klosterköther.

Auffällig ist die ansprechende Gestaltung der Räume. Im Jugendbereich „4 Teens“, der seit neuestem von der Kinderabteilung getrennt ist, finden sich Sitzsäcke in knalligen Farben. Die Kinderabteilung ist nicht nur mit Kinderbüchern, sondern auch mit Spielen bestückt. Auch interaktive Lernspiele sind Teil des Sortiments.

Auf aktuelle Ereignisse reagieren die Mitarbeiter schnell. „Bei Todesfällen, wie zum Beispiel im Fall von Roger Willemsen, erstellen wir ein Extraregal mit Büchern von und über den Prominenten. Zur Reisezeit rücken wir Bücher über fremde Länder in den Focus“, erklärt die Bibliothekarin.

Die Bibliothek ist laut Klosterköther ein wichtiger Bestandteil eines Stadtviertels. „Eine solche Einrichtung ist wichtig, um Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen den Spaß am Lesen zu erhalten. Ich bin froh, dass keine der Zweigstellen aufgegeben werden soll.“ Besucher wie Hans von Hagen (80) kommen gern in die Bücherei. „Ich bin hier mehrmals die Woche, immer morgens. Ich lese dann eine Zeitschrift oder alte bergische Bücher. Es ist alles sehr in Ordnung hier“, sagt er.