Ferien-Hammer im Burgholz

Mit dem Schmiedehammer waren am Mittwoch Kinder und ihre Eltern im Waldpädagogischen Zentrum im Einsatz.

Burgholz. Wie ein roter Pfeil glüht die Eisenstange in Joshuas Hand: „Das wird ein Schraubenzieher. Damit ich später auch Schrauben in die Wand drehen kann“, sagt der 7-Jährige überzeugt. Hämmern wie ein richtiger Schmied: Auch in diesem Jahr zog die Ferienaktion des Waldpädagogischen Zentrums (WPZ) Burgholz zahlreiche Besucher an.

Während nebenan das große Lagerfeuer zum Stockbrotbacken lockte, turnten die Kinder im idyllischen Burgholz über Stock und Stein. Auch Ehrengard Krenzer von der historischen Werkzeugfabrik „Krenzer Hammer“ aus Ennepetal war anlässlich des Ferienrenners angereist.

Beim Schmieden dürfen eine Schutzbrille, Handschuhe und ein dicker Pullover nicht fehlen: „Viele machen das zum ersten Mal. Das ist das Minimum an Schutzbekleidung“, erklärt Fachfrau Krenzer. Bei etwa 850 Grad wird das noch formlose Eisenstück in die knisternden Flammen gelegt. „Ganz schön warm“, stellt Joshua fest.

Mit einem deutschen Schmiedehammer und der Hilfe der Expertin klopft er das Ende der Eisenstange zurecht. 750 Gramm liegen in seiner Hand. Besonderes Merkmal: Die Kanten sind abgerundet. Schwer? „Nö“, antwortet Joshua klar und direkt.

Ehrengard Krenzer, über ihre Arbeit mit Amboss und Esse

Mit viel Feingefühl kringelt sich das Eisen langsam zu einer kleinen Schlaufe. „Das hätte ich ja gar nicht gedacht“, stellt Zuschauerin Carolin Reichelt (6) erstaunt fest. Was vorher robust ausgesehen hat, ist nun dehn- und formbar wie ein Stück Gummi.

Nach etwa 20 Minuten ist Joshua fertig. „Jetzt können die Schlösser zu Hause herausgedreht werden“, lacht Krenzer und erzählt: „Ich habe schon viele Geschichten gehört. Immerhin lernen die Kinder hier auch, dass jeder Gebrauchsgegenstand einen Zweck hat.“ „Spielendes Lernen“ nennt das Dirk Wagenführ, Mitarbeiter des Waldpädagogischen Zentrums.

In erster Linie soll der Tag im Wald den Kindern Spaß machen. Aber auch der Erfahrungsschatz werde durch das Abenteuerparadies „Natur“ oder ähnliche Aktionen erweitert. Das Rahmenprogramm, das Spiele und über Lagerfeuer gegrillte Marshmallows bot, kam neben geschmiedeten Kleiderhaken und Nussknackern gut an. „Hände hoch“, schreit der 10-Jährige Damian durch den Wald. In den Händen hält er einen selbst geschnitzten Stock. „Natur ist eben mehr als nur grün“, sagt Dirk Wagenführ, „auch das Schmieden hat seine Ursprünge im Bergischen Land.“