Hahn Othello muss nach Sudberg umziehen
Cronenberg. Am Mittwochnachmittag schlug in Cronenberg für Petra und Klaus Mühlenbeck und vier Hennen die Stunde des Abschieds von einem lieben „Mitbewohner“: von Hahn Othello, dessen fröhliches „Kikeriki“ am Morgen den Nachbarn so gestört hatte, dass er dagegen sogar vor Gericht gezogen war (WZ berichtete im Februar dieses Jahres).
Dort wurde den Mühlenbecks dann richterlich bedeutet, dass sie dafür zu sorgen hätten, dass Othello so moderat zu krähen habe, dass sich niemand gestört fühlt.
Petra und Klaus Mühlenbeck legten Einspruch dagegen ein, und jetzt hörten sie, dass das Gericht diesem jedoch nicht stattgegeben habe. „Das Recht auf Ruhe im Eigentum habe Vorrang vor dem Hahnenschrei, wurde uns erklärt, und da bei Zuwiderhandlungen Ordnungsgelder bis zu 250 000 Euro drohen, haben wir die Segel gestrichen“, berichtet der sichtlich niedergeschlagene Klaus Mühlenbeck. „Eine Viertelmillion wegen eines Hahns: unglaublich“, schüttelt der Kleintierhalter im „Mischgebiet“ nur fassungslos den Kopf.
Da die Sitte des „Hahneköppens“ aus der Zeit, als die Cronenberger noch ein halbwildes Bergvolk waren, längst verboten ist und seine Familie das auch auf keinen Fall vollzogen hätte, sah man sich nach einer neuen Herberge für den „Krawall-Gockel“ um. Und Petra Mühlenbeck wurde fündig. „Ich habe mein Pferd in Sudberg untergebracht, und dort gibt es eine Frau mit Kleinviehhaltung und Hühnern, die vor kurzem von einem Fuchs heimgesucht wurden. Da bringen wir Othello jetzt hin und hoffen, dass er sich dort gut einlebt, und dass er dort nach Herzenslust krähen kann, ohne jemanden zu stören.“