Im Einsatz für die öffentlichen Grünflächen

Zwei gebürtige Engländerinnen engagieren sich für eine Schmuddelecke.

Wuppertal-Cronenberg. Energisch zupft Jennifer Donner das Unkraut aus dem Boden. Mit Sonnenhut, Handschuhen und Harke ist sie, ebenso wie ihre Mitstreiterin Sally Stursberg, für die Arbeit gut ausgerüstet. Seit einigen Wochen kümmern sich die beiden gebürtigen Engländerinnen in Cronenberg, direkt hinter dem Rathaus um ein bis dahin ungepflegtes Stück Erde.

Dafür haben sie sich nicht gerade eine einfache Parzelle ausgesucht, denn das Stück ist sehr schräg und liegt an einem stark frequentierten Fußweg vom Parkplatz der beiden Einkaufsmärkte hin zum Rathaus. Wo viele Menschen unterweges sind, gibt es leider auch viel Abfall. „Im April habe ich den Aufruf in der WZ gelesen und mich zur freiwilligen Helferin gemeldet Das war ja hier eine richtige Schmuddelecke,“ erzählt Donner. Seit Mai sorgen die beiden Freundinnen nun für eine Reinigung und Neubepflanzung.

Große Mengen an Scherben, Papiermüll und Hundekot haben sie schon entsorgt. Jennifer Donner liegt die neue Gestaltung sehr am Herzen. Beherzt wird daher ein Passant mit einem Hund an der Leine belehrt: „Hier bitte den Hund nicht machen lassen.“

Aus ihrer Heimat England kennt sie solches Engagement der Bürger — und würde sich noch mehr davon auch in Wuppertal wünschen. „Die Idee trägt sich durch Optimismus“, erklärt auch Sally Stursberg. Viele Cronenberger hielten ihre Arbeit für vergebliche Mühe. Wie zur Bestätigung ihrer Worte kommt ein älterer Herr vorbei und kommentiert ihr Tun. „Das sieht hier doch schnell wieder genauso dreckig aus wie vorher.“

Doch Jennifer Donner ist anderer Meinung. „Wenn Jeder nur ein Stück Papier aufhebt, ist schon viel getan.“ Auch den Weg zum nahe gelegenen Parklatz befreit sie regelmäßig von Unrat. „Hier gehen immer so viele Menschen her. Ein Papierkorb am Ende des Weges würde sicher helfen.“

Neben Skepsis ernten sie jedoch auch Anerkennung und Unterstützung. „Der Kaufpark hat uns Blumenerde gespendet und ein Mitglied des Cronenberger Bürgervereins hat uns Pflanzen gestiftet.“ Dazu kommen Pflanzen aus ihrem eigenen Garten, wie Frauenmantel, Waldmeister oder Storchenschnabel, die nun den Abhang begrünen. Ein Lob erfahren die beiden Damen an diesem Morgen ganz direkt. Eine Passantin, die ihren beladenen Einkaufsroller hinter sich herzieht, bleibt stehen. „Das finde ich aber toll, was Sie hier machen.“

Die Stadt sucht weitere Unterstützer. Interessenten können sich beim Ressort Grünflächen unter Telefon 563-5546 melden.