In Ronsdorf und Cronenberg schrumpft die Bevölkerungszahl stärker
Laut einer Prognose sinken die Einwohnerzahlen in Cronenberg und Ronsdorf stärker als in anderen Stadtteilen.
Wuppertal. Die gute Nachricht: Die jüngste Bevölkerungsprognose der Stadt geht für Wuppertal von einer nur relativ geringen Abnahme der Bevölkerungszahl bis 2025 aus. Die schlechte Nachricht: Mit einem Minus von 7,5 Prozent im Vergleich zu den aktuellen Zahlen fällt der Bevölkerungsschwund in Cronenberg im Vergleich aller zehn Stadtbezirke am deutlichsten aus. Auch Ronsdorf zählt mit einem Minus von 5,9 Prozent zu den Stadtbezirken, die laut Prognose am stärksten in Bezug auf die Einwohnerzahl schrumpfen werden — trotz der Neubaugebiete, die in den vergangenen Monaten und Jahren erschlossen worden sind.
Oliver Pfumfel Leiter der Abteilung Statistik der Stadt
„In Stadtteilen mit einem hohen bürgerlichen Anteil wird sich der demografische Wandel durch die Alterung der Bevölkerung am deutlichsten bemerkbar machen“, sagt Oliver Pfumfel, Leiter der Abteilung Statistik und Wahlen der Stadt. Gerade Cronenberg und Ronsdorf gelten als Stadtteile mit gesunden Strukturen, doch die Stadtrandlage hat vor allem für ältere Menschen auch Nachteile. „Der Trend wird zunehmen, dass es Menschen im höheren Alter zurück ins Stadtzentrum zieht, wo die Infrastruktur und die medizinische Versorgung besser sind“, erklärt Pfumfel. Für die Menschen spielt auch die Erreichbarkeit von Ämtern und Versorgungseinrichtungen eine wesentliche Rolle, denn die Mobilität nimmt im Alter in der Regel ab. Zudem profitieren Stadtbezirke wie Barmen oder Oberbarmen viel stärker von Zuzügen aus dem In- und Ausland.
Was die Geburtenquote betrifft, liegt der Stadtbezirk Cronenberg mit 30 Geburten im ersten Halbjahr 2014 am Ende der Tabelle. Dem stehen 62 Sterbefälle gegenüber. In Ronsdorf wurden immerhin 45 Geburten registriert, bei 63 Sterbefällen. Zum Vergleich: Der Bezirk Uellendahl-Katernberg brachte es zumindest auf 75 Geburten. Zu beklagen waren dort im ersten Halbjahr 110 Sterbefälle.
Interessant ist auch die Entwicklung der Zuzüge im ersten Halbjahr. Barmen und Oberbarmen gelten für viele Neu-Wuppertaler als die Eingangstore zur Stadt. Dort gibt es im Schnitt relativ niedrige Mieten, die vor allem Menschen aus dem Ausland mit geringem oder gar keinem gesicherten Einkommen den Start in Wuppertal erleichtern. Bei den Zuzügen überörtlich und innerörtlich liegen Cronenberg und Ronsdorf deutlich am unteren Ende der Tabelle, womit sich der Trend der kommenden Jahre schon abzeichnet. Positiv ist dagegen, dass die Zahl der Fortzüge deutlich unter den Zahlen der anderen Stadtteile liegt. Das spricht für die hohe Lebensqualität auf den Südhöhen.