Sorgen in der Steinbeck: „Durch die Ampel wird es schlimme Staus geben“

Ortstermin am Kreisel: Am WZ-Mobil gab es neben viel Kritik am geplanten Umbau des Kreisverkehrs zu einer Ampelkreuzung auch einige Hinweise an die Verkehrsplaner.

Foto: Schinkel, Uwe (schin)

Steinbeck. Die B7 am Döppersberg wird ab Sommer etwa drei Jahre lang gesperrt — das ist mittlerweile beschlossene Sache. Tatsache ist aber auch: Der Kreisverkehr an der Steinbecker Meile wird gleichzeitig zur Ampelkreuzung. Nur damit lassen sich die täglich dann 30.000 Fahrzeuge auf der Ausweichstrecke Richtung Südstadt bewältigen, sagt die Stadt. Ob das tatsächlich klappt? Am WZ-Mobil sind viele Wuppertaler skeptisch.

Foto: Andreas Fischer

„Ich kann mir das ehrlich gesagt gar nicht vorstellen“, sagt zum Beispiel Martin Neust. Er kauft regelmäßig bei Akzenta ein. „Von den Umbauplänen war ich völlig überrascht. Ich hoffe, dass man weiterhin gut zum Akzenta kommt, ohne dass man schon ab der Stadthalle im Stau steht.“

Ähnliche Befürchtungen hat auch Hans Kurschat: „Im Moment läuft es doch recht flüssig, kleine Wartezeiten muss man natürlich immer in Kauf nehmen. Aber ich glaube nicht, dass eine Ampelanlage etwas bringen wird.“ Kurschat glaubt aber an die Kompetenz der Verkehrsplaner bei der Stadt. „Sie werden wohl genug Erfahrung haben, um die richtige Entscheidung zu treffen.“

Da ist Ingo Gehring anderer Meinung: „Durch die Ampel wird es schlimme Staus geben“, prophezeit er. Außerdem macht er sich Sorgen um die Kosten: „Das Geld für den Umbau hätte man doch wirklich sinnvoller nutzen können.“

Auch Lea Luhn kann die Entscheidung nicht verstehen. „Der Trend in den letzten Jahren geht doch überall Richtung Kreisverkehr. Warum baut man jetzt hier eine Ampel? Am Kasinokreisel wartet man viel länger, seit es da Ampeln gibt. Genau das wird hier auch passieren.“

Jürgen Lütticke sieht die Sache gelassener. Zwar hat auch er Bedenken, „aber jetzt ist es entschieden, und man muss das Beste daraus machen. Vielleicht wird am Ende alles halb so schlimm.“

Auch Willi Bruchhaus (79) ist zum WZ-Mobil gekommen — und er weiß, wovon er spricht: „Ich wohne jetzt seit 50 Jahren in der Südstadt, davon 45 am Kleeblatt: Ich bin gegen eine Ampel hier.“ Und er bringt die Sorge auf den Punkt, die viele Anwohner und Nutzer des Kreisverkehrs teilen: Der Wuppertaler rechnet an einer T-Kreuzung — sie soll den Verkehr schneller aus der Talachse Richtung Südstadt führen — mit Staus, die sich die „Tannenbergstraße runter bis zum Nützenberg ziehen. Und das kann doch keiner wollen.“

WZ-Leser Harald Steffens bringt sich mit einem eigenen Vorschlag in die laufende Diskussion ein: Er ist dafür, die Verkehrsführung auf der Tannenberg- und der Hoeftstraße beizubehalten und die Zufahrt Richtung Baumarkt als Einbahnstraße auszuweisen. Der Verkehr aus dem Gewerbegebiet lasse sich dann über die Straße Steinbecker Meile abwickeln, „entlang der Bahntrasse Richtung Steinbecker Bahnhof und Hoefstraße.“ Dort könnte „der Verkehr in alle Richtungen abfließen.“ Diese Route werde heute schon von ortskundigen Fahrer und Lastwagen genutzt — und weitaus günstiger als der Umbau des bewährten Kreisverkehrs.