Anwohner freuen sich über Arbeiten am Vohwinkeler Bahnhof
Anwohner und Pendler sind froh über die Arbeiten, ärgern sich aber über Verzögerungen.
Wuppertal-Vohwinkel. Auf vollen Touren laufen die Arbeiten am Vorplatz des Vohwinkeler Bahnhofs. Der Bereich wird behindertengerecht gestaltet und erhält sechs Bushalteplätze mit modernen Fahrgastanzeigen. Der Umbau ist Voraussetzung für den lange geforderten Anschluss der O-Bus-Linie 683 aus Solingen. Die Stadt rechnet abhängig von der Witterung mit einer Fertigstellung Anfang nächsten Jahres. Der Bereich ist für Pendler ein wichtiger Verknüpfungspunkt zwischen Bus und Bahn. Der Umbau wurde durch Fördergelder vom Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) in Höhe von 556 000 Euro möglich. Den nötigen Eigenanteil von rund 100 000 Euro übernehmen die Stadtwerke Wuppertal und Solingen zusammen mit der Clees-Gruppe als Anlieger und Nutzer des Geländes.
Eigentlich hätten die Arbeiten bereits abgeschlossen sein sollen. Die Stadt begründet die Verschiebung damit, dass die Verhandlungen mit der Bahn als Besitzer der Fläche länger gedauert haben.
Auch am WZ-Mobil gab es wegen der Verzögerung Kritik. Grundsätzlich sehen die Bürger den Umbau aber positiv. Ausdrücklich begrüßt die Maßnahme Michael Kühle vom Team des Bürgerbahnhofs Vohwinkel: „Natürlich ist es während der Bauphase schwierig mit den Parkplätzen, aber hier musste dringend etwas gemacht werden“, findet er. „Der Vorplatz ist jahrzehntelang einfach vergammelt.“ Ein wichtiger Faktor ist für ihn der O-Bus-Anschluss. Das findet auch Pendler Tobias Dietz. „Es wurde Zeit, dass das endlich umgesetzt wird.“ Er wünscht sich eine bessere Anbindung an Solingen-Ohligs. Für Abdelkader Diraoui kommt der Umbau zu spät. „Der Winter steht vor der Tür und es gibt bestimmt Verzögerungen“, so der Inhaber des an den Vorplatz angrenzenden Getränkemarktes. Durch die Arbeiten seien die Umsätze rückläufig, grundsätzlich finde er es richtig, dass der Bereich aufgewertet wird.
„Ich kenne den Vorplatz seit 60 Jahren, bin in Vohwinkel groß geworden. Seitdem ist hier nichts investiert worden, der Bahnhof ist nur verfallen“, sagt Rolf Lothringen. Der 70-Jährige freut sich über den Baubeginn und den Anschluss an den O-Bus.
Ursula Hüsgen hat einen Zeitungsartikel von 1908 mitgebracht. Schon damals beschwerten sich die Vohwinkeler über die gleichen Probleme wie heute: „Dass die Anbindung an Solingen jetzt endlich kommt, wird auch Zeit. Ich habe keine Zeit, noch einmal 100 Jahre zu warten“, scherzt Hüsgen.
Auch Dietmar Köther sieht den Baustart positiv, schränkt aber ein: „Natürlich ist das nur die Minimalausführung. Zum Beispiel in Holland sieht man überall schöne kleine Bahnhöfe, für die gibt es hier wohl kein Geld.“ Von der neuen Verbindung nach Solingen verspricht er sich viel: „Man kann nur hoffen, dass hier ein echtes Zentrum entsteht.“
Kritik äußert Köther an der mangelnden Beleuchtung und liegt damit auf einer Wellenlänge mit Renate Brändlin: „Früh morgens ist es hier sehr dunkel. Das ist bei den vielen Stolperkanten sehr gefährlich.“