Speed 4-Check: Start frei für flinke Kinder
Bei Hako traten Kinder zum Stadtteilfinale der Schulmeisterschaft Speed 4 an.
Vohwinkel. Dass man bei Grün auf die Tube drücken darf, dringt offenbar auch vielen Erwachsenen nur mit Verzögerung ins Bewusstsein. Jedenfalls dehnen zahlreiche Autofahrer die Schrecksekunde an der Ampel zur Schreckminute aus, um erst bei Rot zu starten. So lethargisch sollen Kinder gar nicht erst werden. Darum gibt es die Speed 4 Schulmeisterschaft, die gestern in der Hako Event Arena ins vierte Stadtteilfinale ging.
Mit einem Zettel in der Hand steht Marta aufgeregt an der Startlinie. Auf dem Papier steht ihre Laufzeit in einem Probedurchgang. Jetzt geht es aufs Ganze. Wo in wenigen Sekunden das grüne Licht aufleuchten wird — entweder rechts oder links von einem Parcours —, muss sie starten. Lichtschranken ermitteln ihre Reaktion. Auf einer Geraden geht es dann um die Messung des Antritts. Wendigkeit und Rücklauf werden ermittelt, wenn Marta im Zickzack an den aufgestellten Hütchen vorbei zur Startlinie zurücksprintet. Dort angekommen, strahlt sie. „Das hat Spaß gemacht.“
So soll es sein, denn Bewegung ist nun mal der natürliche Drang bei Kindern, der leider allzu oft am Computer oder Fernseher verödet. Um weiteren Anreiz zu schaffen, sind auf dem Bon nicht nur die Leistungen ausgedruckt, sondern auch Sammelbilder. Sind genügend solcher Bilder beisammen, winkt ein Preis bei einem der Sponsoren von Speed 4. Außerdem gibt es Medaillen und Urkunden für alle Teilnehmer sowie besondere Preise für die Besten.
Ein solches Konzept überzeugt auch die Sportstars. Wuppertals berühmte Schwimmerin Sarah Poewe ist als Botschafterin an der Aktion beteiligt. „Im vergangenen Jahr habe ich meine Karriere beendet. Das hier ist wie ein neuer Start“, sagt sie begeistert. „Die Arbeit mit Kindern fasziniert mich sowieso.“
Nun sollen die Ergebnisse der bundesweiten Aktion nicht einfach verhallen, sondern auch wissenschaftlich ausgewertet werden. Daran ist neben Leipzig und Heidelberg auch die Bergische Universität Wuppertal beteiligt. Bei der Studie setzen Professor Theodor Stemper und seine Studenten sportliche Werte in Relation zu Alter und Geschlecht. Ziel ist es, Daten zu erheben, auf deren Grundlage die sportlichen Fähigkeiten der Kinder erkannt und optimiert werden können. Auch die Meisterschaft selbst wird mit den Ergebnissen wie auch durch Elternbefragungen stetig verbessert.