Ein Fest gegen Rechts
Das „Bündnis gegen Rechts“ will am Samstag auf zunehmende Aktivitäten gewaltbereiter Gruppen aufmerksam machen.
Vohwinkel. Unter dem Titel "Per la Vita - Für das Leben" beginnt am Samstag um 15 Uhr ein Fest gegen Rechts auf dem Lienhardplatz in Vohwinkel. Mit Konzerten und Info-Beiträgen möchte das Wuppertaler "Bündnis gegen Rechts" über eine nach ihren Angaben gewaltbereite rechtsextreme Gruppe aufklären, die im Stadtteil öffentlich in Erscheinung trete.
Die Gruppe arbeitet laut Stefan Weber vom "Bündnis gegen Rechts" mit Drohgebärden und Einschüchterungs-Versuchen. Weber bezieht sich dabei auf Berichte von Vohwinkelern.
Die "Wuppertaler Initiative für Demokratie und Toleranz" berichtet, dass ein SPD-Büro mit einem Hakenkreuz beschmiert worden sei. "Das offensive Auftreten ist neu", sagt Weber. Den Beobachtungen des Bündnisses zufolge handle es sich um eine Gruppe von etwa 15 Personen, die sich "Nationale Sozialisten Wuppertal" nenne.
Auch die Polizei bestätigt, dass "zunehmend Aktivitäten von 15 Personen im rechten Spektrum" festgestellt worden seien. Zu den Drohungen kann die Polizei keine Angaben machen: Die Betroffenen haben bisher keine Anzeige erstattet. Die Polizei rät jedoch zu diesem Schritt. "Sonst sind uns die Hände gebunden", sagt Sprecher Michael Bartsch.
Die "Nationalen Sozialisten" zählen, wie auch die "Freien Nationalisten Solingen" (FNSG), zur "Aktionsgruppe Rheinland" (AG Rheinland) - nach Auskunft des Verfassungsschutzes NRW eine informelle Aktionsplattform im Internet, über die sich Neonazis vernetzen. Hierzu zählen Gruppen und Personen, die dem Spektrum der "Autonomen Nationalisten" zuzurechnen sind, sich aber zum Teil als "Freie Nationalisten", "Nationale Sozialisten" oder "Freier Widerstand" bezeichnen." Laut Verfassungsschutz wächst die Szene.
Der "rebellische Lifestyle" jener Szene wirkt attraktiv auf Jugendliche und junge Erwachsene. Äußerlich sind sie oft kaum von alternativen Jugendszenen zu unterscheiden: Sie kopieren Kleidungs- und Musikstile.
Wesentliches Merkmal ist die Gewaltbereitschaft gegen den politischen Gegner, die einhergehe mit Einschüchterung und Schikane, heißt es.
Die Vernetzung spielt eine wichtige Rolle. Laut Polizei hatten im Frühjahr zehn Neonazis aus Wuppertal, Solingen und den umliegenden Städten eine Info-Veranstaltung über die rechtspopulistische Vereinigung Pro NRW gestört. Lm