Frank Beyer: Gemeinsam feiern im Westen

Interview: Frank Beyer, Pfarrer in Vohwinkel, über die Planungen zum Kirchentag im Juli.

Herr Beyer, in diesem Sommer findet wieder der Kirchentag im Westen statt, das größte ökumenische Glaubensfest der Region. Warum ist es so wichtig?

Frank Beyer: Der Kirchentag ist unser gemeinsames Zeugnis, das der Christen in Vohwinkel, und er ist eine Einladung an alle, mit uns zu feiern.

Es gibt bei jedem Kirchentag ein Leitmotiv, ein Motto. Worum geht es diesmal?

Beyer: Das Organisationsteam besteht ja unter anderem aus Vertretern der acht Gemeinden, und natürlich wird schon lange im Vorfeld überlegt, unter welche Überschrift der Kirchentag gestellt werden könnte. Vom Ergebnis lassen wir uns dann inspirieren. Vor zwei Jahren hieß es „Suche den Frieden und jage ihm nach“, das war ein starkes, dynamisches Motto. Diesmal soll das Gotteslob im Mittelpunkt stehen, über die Konfessionsgrenzen hinweg: „Alles, was atmet, lobe den Herrn“ (Psalm 150,6).

Es soll also alle Gläubigen einbeziehen?

Beyer: Und nicht nur die Menschen: „Alles was atmet“, schließt die gesamte Schöpfung mit ein. Da haben wir auch die Kreatur im Blick. Professor Kurt Erlemann, der die Predigt des Eröffnungsgottesdienstes hält, hat schon gefragt: ‚Darf ich meinen Hund mitbringen?“ (lacht).

Und, darf er?

Beyer: Selbstverständlich! Wir haben noch keinen Schöpfungsgottesdienst, aber wir wissen, dass auch die Schöpfung Gott loben kann.

Was ist mit Andersgläubigen?

Beyer: Beim Kirchentag im Westen sind alle Besucher willkommen. Vom Grundsatz her aber ist es natürlich ein Fest der Ökumene, bei dem sich insbesondere die Christen unterschiedlicher Konfessionen begegnen sollen, aufeinander zugehen und sich austauschen.

Ist das denn nicht auch sonst der Fall?

Beyer: Ökumene ist keine Selbstverständlichkeit und kein Selbstläufer. Daran muss man beständig arbeiten.

Also auch hier, im Stadtteil?

Beyer: Wir haben in Vohwinkel eine wunderbare Geschichte der Ökumene und eine sehr gute Zusammenarbeit in verschiedenster Weise. Es gibt seit langem gemeinsame Gottesdienste, gemeinsame Bibelabende, das Verständnis der Gemeinden füreinander ist da. Das kann man nicht hoch genug schätzen.

Was ist alles geplant?

Beyer: Oh, es gibt viele Veranstaltungen, auch sehr heitere, wie den Kabarettabend mit Okko Herlyn, und wir haben wieder einen großen Jugendabend geplant, dazu das Programm auf dem Lienhardplatz. Wir wollen öffentlich sein und viele erreichen.

Vermutlich nicht nur Ältere?

Beyer: Nein, alle Generationen, und deshalb gibt es Programm für alle, von ganz klein bis ganz groß. Was so besonders erfreulich ist: Es gibt tolle Kooperationen, alle machen mit. Kindergärten, Grundschulen, Caritas, Diakonie, auch dort setzt man sich sehr ein.

Und dann ist sogar noch ein Kirchentagslauf geplant?

Beyer: Richtig. Es soll eine Lauf- und Wanderstrecke werden, in Zusammenarbeit mit dem VSTV , der das Ganze professionell begleiten wird. Das ist aber noch in Planung.

Fest steht aber bereits der Abend mit Jürgen Hufeisen am Samstag?

Beyer: Ja, das ist einer der Veranstaltungshöhepunkte. Und da war uns wichtig, auch die Sonnborner mit einzubeziehen. Deshalb haben wir die Hauptveranstaltung in der Hauptkirche geplant. Sonnborn ist uns wichtig.