Kindergarten Rubensstraße wird erweitert

Das Nachbargebäude wird angeschlossen, so dass künftig 60 Jungen und Mädchen die Einrichtung besuchen können.

Foto: Stefan Fries

Vohwinkel. Erfolgsgeschichte aus Vohwinkel: Der Kindergarten an der Rubensstraße ging vor vier Jahren als erste Evangelische Elterninitiative an den Start. Hintergrund war die Entscheidung des Evangelischen Kindertagesstättenvereins (EKV) zur Aufgabe einiger seiner Einrichtungen. Um den Standort im Stadtteil zu sichern und die christlich geprägte Ausrichtung zu erhalten, hatten sich die Eltern mit Unterstützung der Kirchengemeinde Vohwinkel und in Kooperation mit der Diakonie Wuppertal zu einer Elterninitiative zusammengeschlossen. Das Konzept ging auf und die Resonanz auf das Angebot des Vereins ist bis heute groß.

So groß, dass der Kindergarten ab August von 44 auf 60 Plätze erweitert werden soll. Dafür wird das benachbarte Gebäude in der Rubensstraße 12 an die Einrichtung angeschlossen und umgebaut. Dabei handelt es sich um das ehemalige Gemeindeamt. Parallel soll die Sanitäranlage im Untergeschoss der jetzigen Kita saniert werden. Insgesamt belaufen sich die Kosten für alle Maßnahmen inklusive Möbel auf 125 000 Euro. Ein Fünftel davon muss der Trägerverein etwa durch Spendengelder selber aufbringen. Den Rest übernimmt der Vermieter. Dabei handelt es sich um die Bürgerstiftung für Kinder. Diese wurde 2004 vom damaligen Elberfelder Erziehungsverein (EEV) gegründet. Die Refinanzierung erfolgt über einen Mietvertrag. „Wir sind sehr froh, dass wir mit der Erweiterung einen weiteren Schritt zur Zukunftssicherung machen können“, sagt Christian Wahle, Vorsitzender der Elterninitiative.

Die ungebrochene Nachfrage habe den Verein in seiner Entscheidung bestätigt. Derzeit stünden über 70 Kinder auf der Warteliste. „Wir sind komplett belegt“, betont Wahle. Bei der Erweiterung um eine dritte Gruppe kommen der Elterninitiative die räumlichen Voraussetzungen entgegen. Nach nebenan gibt es bereits zwei zugemauerte Zugänge. Sie werden jetzt wieder geöffnet. „Statisch ist das kein Problem“, erklärt der Vorsitzende.

Allerdings gibt es für den Umbau im Nebengebäude einiges zu tun. Auch hier müssen die sanitären Anlagen angepasst werden. Für die Bedürfnisse der Kinder sind zudem andere Zuschnitte der Räume notwendig. Dafür werden Wände versetzt und neue Türen eingebaut. Rund 90 zusätzliche Quadratmeter Nutzfläche sollen im Rahmen der Erweiterung entstehen. Die gesamte Maßnahme bedeutet einigen Planungsaufwand.

Viel Freizeit bleibt da für Christian Wahle nicht. Derzeit muss er knapp 20 Stunden in der Woche für die administrative Arbeit rund um den Kindergarten und den Ausbau aufbringen. Trotz der vielen Arbeit haben er und seine Mitstreiter die Gründung der Elterninitiative nicht bereut. „Wir sind mit dieser Aufgabe gewachsen und haben viele Erfahrungen gesammelt“, berichtet Wahle. Er ist überzeugt, dass der Kindergarten sonst in dieser Form keine Zukunftsperspektive gehabt hätte. Mittlerweile suchen auch andere Evangelischen Elterninitiativen den Rat der Vorreiter.

Sieben Gründungen hat es bereits gegeben, sechs Einrichtungen sind in den Betrieb eingestiegen. „Es gibt einen guten Kontakt“, berichtet Christian Wahle. Ein großes Lob für die Arbeit gibt es von Pfarrerin Sylvia Wiederspahn: „Ich bin sehr glücklich darüber, dass wir die Kita erweitern können. Die Nachfrage ist sehr hoch, das Team motiviert und die Lage so zentral in Vohwinkel ist wirklich sehr gut.“

Und auch die Stadt hat ein erhebliches Interesse an weiteren Kindergartenplätzen in Vohwinkel. Trotz umfangreicher Investitionen etwa an der unteren Ehrenhainstraße hier noch Nachholbedarf etwa bei der U3 Betreuung. Diesbezüglich werden an der Rubensstraße sechs neue Plätze entstehen. Langfristig möchte die Stadt die ehemalige Grundschule Yorckstraße in eine Kindertagesstätte umgewandelt werden. Dazu gab es bereits einen Grundsatzbeschluss des Jugendhilfeausschusses. Dabei sollen auch freie Träger berücksichtigt werden können. Vorgesehen ist eine Einrichtung mit sechs Gruppen und etwa 90 Kindern. Dafür muss das Gebäude umfassend saniert werden. Bis zur Umsetzung wird es laut Stadt aber noch einige Jahre dauern.