Siegersbusch: Ärger um Häuser geht weiter

Weiterhin herrscht Verunsicherung über das Vorhaben. Der Ausschuss Bauplanung fordert mehr Informationen.

Vohwinkel. Ob Zaun ausbessern oder Hecken pflanzen - für Kleingärtnerin Jutta Rosner gibt es eigentlich immer etwas zu tun. Doch die emsige Laubenpieperin hat ein Problem. Sie weiß nicht, ob ihre jetzige Mühe in naher Zukunft dem Abrissbagger zum Opfer fallen könnte.

Wie sie bangen 16 Kleingärtner südwestlich der Straße Siegersbusch um ihre Parzellen, da die Stadt hier vier bis fünf Mehrfamilienhäuser errichten lassen will. Nicht besser geht es den 15 Mietern des Hauses Siegersbusch 19, das durch die geplante Baumaßnahme ebenfalls vom Abbruch bedroht ist. Auch hier stehen in einigen Wohnungen Investitionen für die Bewohner an.

Jetzt liegt das umstrittene Verfahren, das auch auf Widerstand der Vohwinkeler Bezirksvertretung stößt, allerdings auf Eis. Im Ausschuss Bauplanung wollte man sich noch kein Urteil bilden. Die Mitglieder des Gremiums wollen mehr Informationen für sich und die Menschen am Siegersbusch. "Wir möchten von der Verwaltung mögliche Alternativen hören, und sie muss mit den betroffenen Bürgern sprechen", sagte der stellvertretende Ausschussvorsitzende und SPD-Ratsfraktionsvorsitzende Klaus Jürgen Reese. Damit stieß er im Gremium auf breite Zustimmung.

KirstenGolinski, Kleingärtnerin

Auch die Bewohner wünschen sich mehr und einheitlichere Informationen. Einerseits betont das Gebäudemanagement in einem Schreiben an die Mieter, dass ein Abriss des Hauses bei Umsetzung der Pläne nicht zwingend vorgesehen sei. Andererseits stellt ein Brief des Finanzressorts an die Kleingärtner klar, dass das "bestehende Mietshaus Siegersbusch 19 sowie die dahinter liegenden Ziergärten dann zukünftig nicht mehr zur Verfügung stehen würden".

"Bei uns herrscht weiterhin große Unsicherheit", sagt Kleingärtnerin Kirsten Golinski. Mieter und Gartenbesitzer begrüßen die Entscheidung des Ausschusses Bauplanung. Die Sorge um die Zukunft aber bleibt - vermutlich nicht zu Unrecht. Grundsätzlich betont die Verwaltung zwar, dass die Entwicklung der Fläche erst am Anfang stehe. Im beschleunigten Verfahren rechnet sie allerdings mit einer schnellen Offenlegung der Pläne möglicherweise bereits im nächsten Jahr.