Verkaufssonntag im Westen: Einkaufsspaß bei Sonnenschein

Passend zum Frühlingsbeginn öffneten im Stadtteilzentrum am Sonntag die Geschäfte.

Vohwinkel. Noch keine zehn Minuten alt war der verkaufsoffene Sonntag in Vohwinkel, da tummelten sich bereits die ersten Spaziergänger auf der Kaiserstraße: „Bei diesem herrlichen Wetter macht der Einkauf noch mehr Spaß“, befand Gesa Jürgensen. Die Buchhändlerin freute sich ebenso über den ersten Ansturm auf die Läden wie ihre Kollegen rund um den Kaiserplatz, wo gegen Mittag besonders viel los war.

Vor dem Eiscafé Altamura wurde in einer kleinen Reihe gewartet, gut besucht war auch das Backhaus unter der Schwebebahnhaltestelle Vohwinkel, und in einigen Geschäften herrschte geradezu Hochbetrieb: „Das kann ruhig so bleiben“, sagte Heike Feuerstein im gleichnamigen Haushaltswarengeschäft an der Kaiserstraße. Dort seien gestern besonders viele Auswärtige unter den Kunden zu bemerken gewesen: „Man hatte den Eindruck, dass die überregionale Wirkung fast größer als die in Vohwinkel war“, sagte Christian Feuerstein.

Diesen Eindruck bestätigten zwei „Touristen“, Brunhilde und Friedhelm Göden aus Duisburg, die mit der Bahn unterwegs waren und sich spontan zu einem Besuch in Vohwinkel entschlossen hatten. Zwar wurde diesmal nicht mit der D-Mark gehandelt — eine erfolgreiche Aktion vergangener verkaufsoffener Sonntage im Wuppertaler Westen — doch die Einkaufslaune war zumindest zu Beginn des Einkaufstages groß. Im Schuhhaus Schaller wurden die neuen Frühjahrsmodelle anprobiert, bei Blumen Risse leuchteten die Blüten mit der Sonne um die Wette, und wen man auch fragte: Die Stimmung schien bestens. Auch bei Ingeborg Nieland. Sie war allerdings nicht auf Einkaufstour im Stadtteil unterwegs: „Nein,“, sagte die Vohwinkelerin, die selbst im Einzelhandel arbeitet: „Ich bin gegen den Sonntagsverkauf. Es gibt von montags bis samstags genügend Gelegenheit zu shoppen.“

Da waren die Inhaber der gestern geöffneten Geschäfte natürlich anderer Ansicht: „Es ist schade, dass nicht alle mitgemacht haben“, sagte Gesa Jürgensen. Sie zog gestern Abend eine positive Bilanz des Verkaufstages: „Nach dem ersten Ansturm ist es etwas ruhiger geworden, bevor am Spätnachmittag noch mal richtig was los war.“ Gefragt seien vor allem Ostergeschenke und Kinderbücher, aber auch Krimis.

Und dann wurde am verkaufsoffenen Sonntag noch ein neues, echtes Buch aus dem Stadtteil vorgestellt: „Platt gekallt — Erlebte Geschichten in Wuppertaler Platt. Erzählt vom Vohwinkeler Füchsken“. Hinter diesem Pseudonym verbirgt sich die langjährige Vorsitzende der Werbegemeinschaft Aktion V, Erika C. Osenberg, die im Laufe der vergangenen vier Jahre mehr als 100 Geschichten in der WZ-Stadtteilausgabe V-Express veröffentlicht hat. In dem Buch sind die „Dönekes“ jetzt auf 167 Seiten nachzulesen, versehen mit einem Vorwort von Oberbürgermeister Peter Jung: „Für alle, die das Plattdeutsche lieben, ist dieser Band das reinste Vergnügen.“