Stadtwerke-Beteiligungen: Grüne fürchten ein Fiakso

Beteiligung am Kohlekraftwerk sei ein Fehler. Zukunft der WSW soll öffentlich diskutiert werden.

Wuppertal. „Es ist sehr beunruhigend, was sich in unseren städtischen Unternehmen tut.“ Peter Vorsteher, Fraktionschef der Wuppertaler Grünen, reagiert auf die Berichterstattung in der WZ, nach der den Wuppertaler Stadtwerken Millionenzahlungen an ihren Partner GSED (Gas du France) drohen. Grund: Das Kohlekraftwerk Wilhelmshaven, an dem die Stadtwerke mit etwa 120 Millionen Euro beteiligt sind, geht erst nächstes Jahr ans Netz und der Bau wird aufgrund von Mängeln vermutlich erheblich teurer.

„Die Beteiligung an dem Kohlekraftwerk Wilhelmshaven droht zu einem Fiasko zu werden“, fürchtet Vorsteher und geht davon aus, dass die Millionenzahlungen an GSED „fatale Auswirkungen“ auf die Verkehrssparte der Stadtwerke haben könnten. In der Tat: Kämmerer Johannes Slawig hatte angekündigt, dass es im Nahverkehr zu weiteren Kürzungen kommen werde.

„Wir haben von Anfang an vor der Beteiligung an einem Kohlekraftwerk gewarnt. Dies kann nicht wirtschaftlich sein und schon gar nicht klimaschützend“, stellt die Vize-Fraktionschefin Anja Liebert fest.

Sie fordert, dass sich die Stadtwerke als Vorreiter bei der Energiewende aufstellen müssen, und macht klar: „Weitere Kürzungen im öffentlichen Nahverkehr wegen zusätzlicher Millionen für eine Dinosaurier-Technologie sind mit uns nicht zu machen.“

Klaus Lüdemann, er ist für die Grünen Mitglied im Aufsichtsrat der Stadtwerke, ergänzt: „Wir treten dafür ein, über die Zukunft der Stadtwerke öffentlich zu diskutieren.“

Lüdemann ergänzt: Entscheidungen im kleinen Kreis hinter verschlossenen Türen mit weitreichenden Konsequenzen für die Menschen in Wuppertal hatten wir schon genug.“