Studenten der Bergischen Uni spielen Jean-Paul Sartre

Studenten nehmen sich Sartres „Geschlossene Gesellschaft“ vor.

Foto: Stefan Fries

Wuppertal. Zwölf Menschen treffen auf einem verfallenen Bahnhof ein. Alle weilen nicht mehr unter den Lebenden und alle wissen nicht, wie sie an diesen Ort gekommen sind. Aber eines wissen sie genau: Zuvor haben sie schwere Verbrechen begangen, für die sie nun in der Hölle büßen müssen. Während die Sünder mit blank-liegenden Nerven ihrer Bestrafung harren, merken sie nicht, dass diese schon längst begonnen hat, denn „die Hölle, das sind die anderen“.

Mörder, Vergewaltiger und Intriganten werden in dem Stück „InterEgo“ auf ein einsames Gleis gesetzt und dazu bestimmt, sich das jenseitige Leben buchstäblich zur Hölle zu machen. Inspiriert ist das Stück der studentischen Theatergruppe von dem Klassiker „Geschlossene Gesellschaft“ von Jean-Paul Sartre. Anders als bei dem Original sind es allerdings zwölf Charaktere. Die Rolle des Dieners wird von einem diabolischen Schaffner eingenommen.

Aufgeführt wird das Stück vom Theaterkollektiv Kreative Randgruppe der Uni. „,InterEGO’ ist ein komplett eigenes Stück, das sich an Sartre anlehnt, die Grundidee des Originals aber noch trägt“, erklärt der Spielleiter und Theaterpädagoge Sebastian Hümbert. Das Big Brother-Haus des Jenseits lebt vor allen Dingen von dem Aufeinandertreffen der verschiedenen Charaktere. Diese haben die Studenten selbst entwickelt. „Diese Form des biografischen Theaters wirkt im Spiel sehr authentisch“, sagt Hümbert.