Pflanz-Aktion „Trassen-Tandems“ in Wuppertal bringen erste Erfolge
Wuppertal · Das Projekt der Realschule Leimbacher Straße wurde vor einem Jahr vorgestellt. Nach erfolgreicher Einführung, soll es im nächsten Schuljahr weiter vorangetrieben werden.
Vor einem Jahr wurde die Idee der Trassen-Tandems von Mona Salem, stellvertretende Schulleiterin der Realschule Leimbacher Straße, auf den Weg gebracht. Der Grundgedanke war, Bildungsgerechtigkeit und Chancengleichheit bei der Berufsorientierung der Schüler der neunten Klasse zu schaffen und den jungen Menschen jeweils eine ehrenamtliche Mentorin oder einen Mentor zur Seite zu stellen. Der sollte nach persönlichen Gesprächen die jeweiligen Eignungen herausfinden und bei Bewerbungen, Vorstellungsgesprächen und bei der Wahl des Praktikums Hilfestellung leisten. Der Caritas-Verband Wuppertal/Solingen hatte die Trägerschaft übernommen und mit Beate Hablitzel eine hauptamtliche Koordinatorin berufen.
Mit zwölf Tandems wurde das Projekt gestartet und im November des letzten Jahres als symbolische Geste ein Ginkgo-Baum mit der Unterstützung der Initiative Talbuddeln neben der Gemarker Kirche in Barmen gepflanzt. Am Dienstagnachmittag bei Getränken, Kirsch-Streusel und bester Stimmung wurde vor Ort nun eine erste Bilanz der Tandem-Aktion gezogen. Dabei sah Beate Hablitzel mit Freude, dass sie bei der Zusammenstellung der Tandems ein glückliches Händchen bewiesen hatte, waren doch die jungen Menschen auf der einen und die zwölfköpfige Mentoren-Gruppe auf der anderen Seite von ihren jeweiligen Partnerinnen oder Partnern regelrecht begeistert. „Ich kannte sowohl die Schülerinnen und Schüler wie auch die Mentorinnen und Mentoren und wusste in etwa, wer zueinander passen würde“, lächelte die Koordinatorin. Und Mona Salem erläutert, dass sich die Gruppe der Mentoren fast ausschließlich aus Menschen zusammensetzt, die mitten im Berufsleben stehen, also die aktuelle Praxis bestens kennen. „Ihnen steht allerdings mit Hilde Brandt auch eine ehemalige Sonderpädagogin zur Seite, die sich um junge Menschen mit besonderem Förderbedarf kümmert“, ergänzt Salem.
Jede Erkenntnis
ist ein Erfolg
Beispielhaft für Harmonie zwischen Mentorin und Schülerin war die vertrauensvolle Zusammenarbeit von Christiane Schmieta, Assistentin der Geschäftsleitung beim Mit-Sponsor IQZ (Institut für Qualitäts- und Zuverlässigkeitsmanagement) und der 15 Jahre alten Jouana Al Khadir, die deutliches Interesse für medizinische Themen gezeigt hatte. „Wir haben uns oft unterhalten und dann ein Praktikum bei einer Gynäkologin vereinbart“, erzählt Christiane Schmieta, die durch ihren Chef Andreas Baasch (IQZ) mit dem Tandem-Projekt vertraut gemacht wurde. Da ein Praktikum dazu dient, Interesse und Fähigkeiten für eine Berufsrichtung zu testen, war es auch kein Problem, dass die junge Jouana zwar ihrer Zukunft nicht als medizinische Fachassistentin in der Gynäkologie sieht, aber gerne auf dem medizinischen Sektor arbeiten möchte. „Wenn man erkennt, dass das jeweilige Praktikum keine Optimallösung darstellt, dann hatte das Ganze auch seinen Wert“, stellte die Mentorin fest. Nun wollen beide, die auch ein angenehmes persönliches Verhältnis entwickelt haben, weiter gemeinsam nach dem „Richtigen“ suchen.
Als Zeichen, dass das Projekt auch im nächsten Schuljahr fortgesetzt wird, wurde am Dienstag erneut gepflanzt: Zunächst ein blühender Mandevilla (Dipladenia)-Strauch, an dessen Stelle im November ein Schößling gepflanzt werden soll.