Turnierserie: „Traumhaft, in der Stadthalle tanzen zu dürfen“

Auf dem Johannisberg stand am Wochenende alles im Zeichen des Profi-Tanzsports.

Wuppertal. Jutta und Günter de Koster besuchten schon als Jugendliche die Tanzschule - schließlich gehörte das zum guten Ton. Nie hätte das Paar aus Wichlinghausen gedacht, dass es jemals auf Turnieren seine Tanzschuhe schnüren würde.

Die Leidenschaft fürs Tanzen von damals leben die Zwei nun voll aus. Am Wochenende nahmen sie am Tanzsport-Festival "danceComp" in der Standard-Klasse "Goldene 55" teil. Ob Tango, Wiener Walzer, Quickstep oder Slowfox - das Paar mit der Startnummer 1284 ertanzte sich in der Turnierserie den zweiten Platz.

Neben dem Wuppertaler Paar meldeten sich 1800 Paare aus 20 Nationen für das Standard-Turnier der Superlative an. Sieben Deutsche Meister und zwei Weltmeister-Paare schwoften über das Parkett.

"Tanzen ist wieder in Mode", sagt Organisator Norbert Jung im Gespräch mit der WZ. Seiner Meinung nach sei die historische Stadthalle ein Magnet für die Tanz-Szene und der ideale Austragungsort für den Sport in Ballkleid und Smoking. Tänzer aus der ganzen Welt gerieten beim Anblick des Baus im Stil der Neo-Renaissance ins Schwärmen.

Auch der gebürtige Wuppertaler Günter de Koster freute sich: "Es ist traumhaft, in der Stadthalle tanzen zu dürfen." Schon früh am Morgen hatte der Bäckermeister in der Backstube gestanden. Noch vor Turnier-Start belieferte er die Tanz-Veranstaltung mit frischen Brötchen.

Beliebt bei Kennern der Tanz-Szene, Aktiven und Gästen war die S-Konkurrenz Latin am Samstagabend. Klare Publikumslieblinge sind die Deutschen Meister: Motshegetsi Mabuse (Let’s-Dance-Kandidatin) und Timo Kulczak vom Schwarz-Weiß-Club Pforzheim. Alle Augen waren auf sie gerichtet.

Stampfte die gebürtige Brasilianerin im eleganten, roten Kleid noch beim Paso Doble energisch mit den hohen Hacken ihrer Tanzschuhe aufs Parkett, schmiegte sie sich bei der Samba leidenschaftlich an den Körper ihres Tanzpartners Timo Kulczak - bevor sie wieder wilde Pirouetten in der Samba drehte. Das Erfolgsgeheimnis? Die Kenner sind sich einig: "Ihre Paarharmonie." Und: "Die Zwei haben das Tanzen einfach im Blut."