Verbraucher Welche Folgen hat das Auslaufen von Maestro?
Bergisches Land · Geldinstitute erklären, worauf Kunden achten müssen
Wie der Stadt-Sparkasse Solingen dürfte es derzeit vielen Banken gehen. Das Geldinstitut erreichen zahlreiche Fragen verunsicherter Kunden.
Anlass ist die Nachricht, dass ab dem 1. Juli keine neuen Girokarten mit Maestro-Funktion ausgegeben werden. Welche Konsequenzen hat dieser Schritt? Wir beantworten die wichtigsten Fragen.
Was ist die Maestro-Funktion und warum steht sie im Fokus?
Die meisten Bankkarten hierzulande sind mit zwei Zahlungsdiensten ausgestattet. Die Girocard ermöglicht Transaktionen innerhalb Deutschlands, das Maestro-System Zahlungen im Ausland. Anbieter Mastercard hat angekündigt, letztgenannten Dienst zum 31. Dezember 2027 einzustellen, da er nicht ausreichend für den Online-Handel ausgelegt sei.
„Daraus lässt sich ableiten, dass sich für Zahlungen innerhalb Deutschlands keine Änderung ergibt“, betont Sebastian Assé, Sprecher der Stadt-Sparkasse Solingen.
Müssen Betroffene ihre Bankkarte selbstständig austauschen?
Nein. Zunächst ergibt sich lediglich Handlungsbedarf für die Kreditinstitute. Spätestens ab dem 1. Juli können sie keine neuen Karten mit der Maestro-Funktion mehr ausgeben.
Für die Nutzer ändert sich im Regelfall zunächst nichts. „Alle Karten können bis zur aufgedruckten Fälligkeit uneingeschränkt weiter genutzt werden“, erklärt Sebastian Assé.
Wie reagieren die Banken
auf die Umstellung?
Die Stadt-Sparkasse Solingen hat am 19. Juni aufgehört, Karten mit Maestro-Funktion zu verschicken. In den kommenden vier Jahren werden die rund 120 000 Sparkassen-Cards in der Klingenstadt rollierend ausgetauscht. „Vor Fälligkeit werden unsere Kundinnen und Kunden mit neuen, zukunftsfähigen Karten ausgestattet“, erläutert Assé.
Auch die Volksbank im Bergischen Land setzt auf dieses Vorgehen. „Ein Wechsel erfolgt automatisch, sobald Ihre bisherige Girocard ausläuft“, erklärt sie.
Die Verbraucherzentrale rät Betroffenen grundsätzlich: „Sie müssen erst handeln, wenn Ihre Bank Ihnen neue Karten beziehungsweise Änderungen an Ihrem Konto anbietet. Denn diesen Änderungen müssen Sie zunächst zustimmen. Ihre Bank wird Sie diesbezüglich kontaktieren.“
Welches System kommt
zukünftig zum Einsatz?
Transaktionen im Inland werden weiterhin über Girocard abgewickelt. Für internationale Zahlungen setzen Sparkasse und Volksbank auf einen anderen Dienst aus dem Hause Mastercard: Debit Mastercard. Anders als bei herkömmlichen Kreditkarten erfolgt hier Sebastian Assé zufolge eine direkte Belastung des Girokontos.
So funktioniert auch das Maestro-System. Im Gegensatz zu diesem ergeben sich allerdings Vorteile: Demnach verdoppeln sich die „Akzeptanzstellen“ im weltweiten Ausland.
Zudem könne die neue Karte auch im Internet eingesetzt werden.