Wenn das Kind immer weiter schreit - Hilfe in Wuppertal

Ob Baby-Hotline oder Initiativen wie Starthilfe und Startklar: Es gibt in Wuppertal viele Hilfsangebote für junge Eltern.

Wuppertal. Inzwischen ist es traurige Gewissheit: Das sechs Wochen alte Baby, das am Ostermontag in die Helios-Kinderklinik gebracht worden war und am Dienstag gestorben ist, hat ein sogenanntes Schütteltrauma erlitten. Damit scheint auch festzustehen, dass der kleine Junge durch Gewalteinwirkung starb, denn als Schütteltrauma werden die meist lebensgefährlichen Hirnverletzungen bezeichnet, die durch heftiges Schütteln des Babys verursacht werden.

Baby-Begrüßungspaket: Tipps und Ratschläge für junge Eltern

Oft stecken tragische Familienschicksale hinter solchen Fällen, überforderte junge Mütter und Väter, die nach der Erfahrung von Betreuungsstellen aber nicht immer aus sozial schwachen Verhältnissen kommen. „Die Problemlage ist komplex“, sagt Dieter Verst, Leiter des Wuppertaler Jugendamts, „das Problem kann alle sozialen Schichten betreffen, doch insbesondere unerfahrene Mütter und Alleinerziehende sind auf Hilfe und Unterstützung angewiesen.“

Doch wohin, wenn das Baby immer weiter schreit? Was tun, wenn man als Mutter nicht mehr weiter weiß? Adressen und Telefonnummern — unter anderem auch den Kontakt zur Schrei-Ambulanz — stellt beispielsweise die Stadt zur Verfügung. Sie hat 2009/2010 gemeinsam mit Kooperationspartnern aus dem Lokalen Bündnis für Familien ein „Baby-Begrüßungspaket“ geschnürt, das jungen Eltern ausgehändigt wird.

Starthilfe: Das Informationsbüro der Stadt koordiniert Angebote

Tipps und Ratschläge gibt die Stadt außerdem im Informationsbüro „Starthilfe für Eltern und Kinder“. Es koordiniert als Netzwerk unterschiedliche Angebote und vermittelt in Abstimmung an die verschiedenen Stellen. Zum Beispiel an „Startklar“, eine Initiative der Diakonie in Zusammenarbeit mit dem Bethesda Krankenhaus, die seit fast vier Jahren Familien mit Neugeborenen und Kleinkindern unterstützt. Konkret kann das Hilfe bei der Suche nach einer Hebamme, aber auch in Konfliktsituationen sein. Startklar sucht Familien präventiv im Bethesda Krankenhaus auf und bietet Müttern gezielt Beratung an.

Caritas-Angebote: „Frühe Hilfen für junge Eltern“

Die gibt es auch bei der Caritas: „Frühe Hilfen für junge Eltern“, unter dieser Überschrift werden individuelle Beratungs- und Gruppenangebote für junge Eltern bereit gehalten, darunter auch das „Babynest“, ein wöchentlicher Treff für Mütter.
Zum Angebot der Klinik Vogelsangstraße gehört die Elternschule an der Vogelsangstraße 106, in direkter Nachbarschaft zum Krankenhaus: ein Beratungsangebot, mit dem jede werdende Mutter der Frauenklinik bekannt gemacht wird.

Die Baby-Hotline ist an 365 Tagen im Jahr besetzt

Seit mehr als 15 Jahren ist außerdem die Baby-Hotline geschaltet, „besetzt an 365 Tagen“, sagt Susanne Pilters, Krankenschwester und Stillberaterin, die das Angebot gemeinsam mit ihrer Kollegin Ute Schwarzkopf betreut. „Die Anfragen sind sehr unterschiedlich, es sind alltägliche Themen darunter, wie zum Beispiel Pflege und Ernährung, aber auch die Frage: Was mache ich, wenn mein Kind nicht aufhört zu schreien?“ Die Baby-Hotline hilft dann unter anderem mit Ansprechpartnern und Telefonnummern.

Zahlreiche weitere Angebote gibt es im Tal. Ansprechpartner für junge Mütter sind beispielsweise auch die Bezirkssozialdienste, die Kitas und Familienzentren, das Gesundheitsamt, Hebammen, Ärzte und Krankenhäuser wie das Helios Klinikum sowie Awo, Sozialdienst katholischer Frauen oder der Paritätische Wohlfahrtsverband.