Georg Sander: „Wuppertal muss landesweit vermarktet werden“
Der frühere Marketing-Chef verabschiedet sich und zieht Bilanz.
Wuppertal. Völlig entspannt, alles delegiert: Am NRW-Tag war Georg Sander, der jüngst ausgeschiedene Chef der Wuppertal Marketing GmbH, auffallend locker. Rund 800.000 Euro an Geld- und 200.000 Euro an Sachmitteln hatte er zuvor eingesammelt - und die Wetter-Prognose wurde immer besser. "Wir hatten das Gefühl, wir machen einen guten Job", sagt er zu der damaligen Stimmungslage.
Am Abend der Vergabe des Wirtschaftspreises, an seinem letzten Arbeitstag, kam er dann aber natürlich doch ins Grübeln: "Ein Job bei einem Stadtmarketing, das auch ein Budget hat, das wäre doch was." Na klar, Wuppertal sei aufgrund der angespannten Haushaltslage ein spezielles Pflaster. Selbstverständlich könne das Stadtmarketing nur Formate machen, die für die Sponsoring-Partner interessant sind, dem Prinzip von Leistung und Gegenleistung folgend: "Es gibt keine Alternative."
So sei es auch gelungen, den Strukturwandel zu schaffen, das Stadtmarketing viel stärker zu privatisieren. Nach seinen sechseinhalb Jahren mit Business-Breakfast, Image-Kampagne, Wirtschaftspreis und NRW-Tag sei nun eine neue Leitlinie fällig: "Wir müssen raus aus Wuppertal mit dem Marketing, die Stadt landesweit positionieren." So wie das mit der Investoren-Tour bereits begonnen habe.
Und Sander stellt klar: "Jede Geschichte, die wir erzählen, muss mit der Schwebebahn beginnen. Wuppertal ist aus Marketing-Sicht die Schwebebahn." Und sie ist das verbindende Elemente. Wie beim NRW-Tag die Treffpunkte mit der Schwebebahn zu verbinden, das hat weiterhin Potenzial.
Unter Berücksichtigung allerdings einer Tatsache, so Sander: "Stadtmarketing ist nicht Stadtteil-Marketing. Da sei gerade in Wuppertal eine gewisse Gradlinigkeit gefragt.
Und die Wuppertaler? Die haben nach Erkenntnis von Sander einen ganz stark ausgeprägten Bezug zur Stadt. "Wuppertal ist niemandem egal." Diese Haltung sei längst nicht in jeder Stadt vorzufinden.