Johnson Controls: 350 Menschen bangen um ihren Arbeitsplatz
Betriebsversammlung brachte keine Annäherung.
Wuppertal. Nachdem die rund 350 Mitarbeiter des heimischen Standorts von Johnson Controls seit Monaten auf ein klares Signal warten, wie es mit ihnen und dem Unternehmen weitergeht, spitzte sich die Situation am gestrigen Montag weiter zu. Die Stimmung während der Betriebsversammlung war nach Angaben von IG-Metall-Gewerkschaftssekretär Daniel Salewski „getrübt“ — und offenbar emotional belastet.
„Wir fühlen uns betrogen. Und die Arbeitgeber haben keinen Mumm in den Knochen“, sagt Salewski. Denn auch am Montag gab es keine klare Aussage darüber, was mit dem Wuppertaler Standort passiert, wenn der Standortsicherungstarifvertrag im März 2015 ausläuft. Zudem attestiert Salewski dem Unternehmen Wortbrüchigkeit. Die in der Standortsicherung vereinbarten Investitionen seien nicht erfolgt. Stattdessen seien Aufträge des Automobilzulieferers nicht in Wuppertal, sondern teils sogar im Ausland gelandet.
Salewski fürchtet, die Wuppertaler Mitarbeiter sollen mit einer Hinhaltetaktik dazu bewogen werden, weiter gute Arbeit zu verrichten. An einem Aus für den Wuppertaler Standort werde das aber wohl nichts ändern.
Astrid Schafmeister von Johnson Controls hingegen stellt klar, es sei nichts entschieden. Es gebe aber Gespräche darüber, wie der Wuppertaler Standort profitabel arbeiten könne. Man halte sich aber an den Standortsicherungstarifvertrag.
Eine Entscheidung kann nur der Aufsichtsrat fällen. Der tagt das nächste Mal am 11. März. Die IG Metall fürchtet, dort könne das Aus ab 2015 beschlossen werden.