Kaufhof erzählt aus seiner Geschichte: 135 Jahre zum Anfassen
Kaufhof zeigt Ausstellung zu 135 Jahren Firmen-Historie.
Elberfeld. Vor 135 Jahren eröffnete Leonhard Tietz sein erstes Geschäft in Stralsund. Das war die Keimzelle der Warenhaus-Kette, die heute Galeria Kaufhof heißt. Zum Jubiläum erstellte das Unternehmen eine kleine Ausstellung zu seiner Geschichte. Und weil Elberfeld eine wichtige Rolle in dieser Geschichte spielte, wurde die Wander-Ausstellung jetzt im Kaufhof am Neumarkt eröffnet. Historische Fotos, alte Anzeigen und kurze Texte auf Schautafeln sowie einige Schaustücke hat Historiker Rudolf Schmidt zu einer anschaulichen Erzählung zusammengestellt, in der sich kurz oder länger stöbern lässt.
Zu sehen ist zum Beispiel ein altes Foto des jungen Kaufmanns Leonard Tietz mit seiner Frau Flora. Sie waren mit ihrem Geschäft für Woll- und Kurzwaren in Stralsund schnell sehr erfolgreich und expandierten. Und eröffneten in Elberfeld das erste Warenhaus in Westdeutschland, damals ein Mittelpunkt der Stadt, wie Geschäftsführerin Angelika Finkernagel bei der Eröffnung berichtete: „Hier hat man sich getroffen.“
Oberbürgermeister Peter Jung erinnerte an einen dunklen Abschnitt der Unternehmenshistorie: Die Familie Tietz, die jüdisch war, wurde in den 30er Jahren aus dem Geschäft gedrängt, das Unternehmen, inzwischen ein Großunternehmen mit zahlreichen Filialen, arisiert.
Nach dem Krieg zeigte sich gerade in den Warenhäusern das Wirtschaftswunder. Alte Werbeplakate illustrieren den Wandel der Mode. Die Entwicklung der Technik verdeutlicht das Gegenüber eines tischgroßen Fernschreibers und eines Tablet-PCs. Kinder und Nostalgiefans werden ihre Freude an alten Steiff-Teddys und Barbies aus fünf Jahrzehnten haben.
Die Ausstellung ist noch bis Samstag in Wuppertal zu sehen, wandert dann durch weitere Kaufhof-Filialen.
Wer mehr über den Wahl-Elberfelder und Warenhaus-Pionier Leonhard Tietz erfahren möchte, kann das in einer neuen eine Mini-Biografie. Sie ist im Kaufhof und im Buchhandel für 8,90 Euro erhältlich.