Maurerwerkzeuge für alle Kontinente - seit 135 Jahren
Bei der Firma Richard Christmann wird seit 135 Jahren produziert.
Cronenberg. Zu den ältesten „kleng Klitschen“ und auch allen anderen Firmen in Cronenberg gehört die Maurerwerkzeug-Firma Richard Christmann. Im September feiert sie ihr 135-jähriges Bestehen. Dass sie überhaupt noch besteht, verdankt man möglicherweise einem patentierten Schweißverfahren des Cronenbergers Oskar Itter. Mit diesem war es möglich, die schwierige Vernietung der Alu-Stütze auf das Stahlblatt einzustellen und die Alu-Stütze aufzuschweißen.
Anfänglich wurden nur fünf Sorten und Größen an Glättekellen produziert. Derzeitig sind es etwa 100 Artikel in fast 1200 verschiedenen Ausführungen. Durch entsprechende Maschinen ist es möglich, nur sechs bis acht Festangestellte zu beschäftigen, die ihre Wurzeln in Russland, Brasilien, Italien und Deutschland haben.
Auffallend in der „Klitsche“ ist das angenehme Betriebsklima. Dafür zuständig ist auch die Industriekauffrau Doris Neddermann (71) geb. Christmann, die noch täglich im Büro anzutreffen ist. Für den Produktionsbereich zeigt sich ihr Sohn Dirk Neddermann (44) verantwortlich. Den gelernten Industriemechaniker bezeichnet seine Mutter als „Tüftler“. So entwickelte und produzierte er ein auf dem deutschen Markt noch unbekanntes Gerät, mit dem man verblühte Seerosen und Blätter aus dem Wasser ziehen kann. Erstaunlich: Dafür gibt es Bedarf.
Der Vater eines 13-jährigen Sohnes steht kurz vor der Herstellung von Maurerwerkzeugen, die derzeitig aber nur im Ausland Verwendung finden. Die Hauptabnehmer der Christmann-Produkte sind Maurer-Fachgeschäfte. Geliefert, meist über Exporteure, wird auf alle Kontinente. Verarbeitet werden jährlich durchschnittlich 70 Tonnen Stahl.
Und die sechste Generation steht schon in den Startlöchern — falls Till (13) in die Fußstapfen seines Vaters Dirk tritt. Ansätze sind laut Oma Doris schon erkennbar.