Knipex: Die Qualifizierung im Betrieb
Projekt der Agentur für Arbeit fördert Geringqualifizierte.
Cronenberg. Unternehmen betonen immer stärker, wie wichtig die eigenen Mitarbeiter sind. Dementsprechend setzt Zangenhersteller Knipex auf Qualifizierung. Im Rahmen des Förderprogramms „WeGebAU“ ( Weiterbildung Geringqualifizierter und beschäftigter älterer Arbeitnehmer in Unternehmen) lässt Knipex zehn Mitarbeiter zum Maschinen- und Anlagenführer fortbilden.
Personalleiter Kai Wiedemann: „Durch den zunehmenden technischen Fortschritt ist eine Spezialisierung der Arbeitnehmer immer wichtiger. Wo früher einfache Tätigkeiten ausreichten, müssen jetzt Gesamtprozesse betreut werden.“ Die Agentur für Arbeit übernimmt dabei Lehrgangs- und Fahrtkosten sowie Prüfungsgebühren. „Wir fördern die Weiterbildung, da gering qualifizierte Arbeitnehmer das höchste Risiko haben, arbeitslos zu werden. Somit handeln wir präventiv, um Arbeitslosigkeit erst gar nicht entstehen zu lassen“, sagt Werner Schneider von der Agentur für Arbeit. Hinzu kommt, dass es in Wuppertal einen Ersatzbedarf im Metallbereich gibt. Laut Prognose werden im Jahr 2019 circa 400 Beschäftigte aus der Metallbranche aussteigen, momentan sind es 100.
Nun lernen die Beschäftigten in 495 Unterrichtsstunden den theoretischen Hintergrund zu Handgriffen, die sie in der Praxis schon oft angewendet haben. Die Weiterbildung wird mit einer Prüfung vor der IHK abschließen. Doreen Müller und Sergio Scolaro sind zwei von zehn Mitarbeitern, die den Schritt wagen. „Ich habe bereits eine Ausbildung zur Malerin und Lackiererin gemacht. Jedoch fehlen mir für die Arbeit hier im Unternehmen zum Teil Grundkenntnisse“, sagt Doreen Müller.
Sergio Scolaro erklärt: „Ich bin seit zwölf Jahren bei Knipex, leider habe ich keine abgeschlossene Berufsausbildung.“ Bisher haben alle, die an dem Projekt teilgenommen haben, ihren Abschluss geschafft. Die Agentur für Arbeit hat in diesem Jahr rund 1,3 Millionen Euro für das Projekt bereitgestellt. Infos gibt es bei Christian Mihaly, Ruf 2828 729.