Sanitär-Fachhandel Bocks macht nach 170 Jahren Schluss

Es gibt keinen Nachfolger für den Fachhandel für Sanitär und Heizung.

Foto: Stefan Fries

Barmen. Kinder hat er zwar, aber die wollen das Geschäft nicht übernehmen. Unter anderem deshalb, aber auch aus Altersgründen schließt Rainer Bocks den Fachhandel für Sanitär und Heizung mit Stammsitz an der Wittensteinstraße in den kommenden Wochen. Und das, obwohl das Unternehmen auf eine 170 Jahre währende Tradition blicken kann.

Doch mittlerweile macht das Unternehmen „nur noch den beratungsintensiven Umsatz“, wie Bocks erklärt. Und gerade für Firmen seiner Größe mit zuletzt rund 15 Mitarbeitern gelte in der Branche: „Es gibt nicht mehr viele Dumme, die das machen.“

Mit den Worten „Viel Arbeit, wenig Brot“, bringt Bocks es auf den Punkt und zielt natürlich auch auf den in den vergangenen Jahren härter gewordenen Wettbewerb durch Baumärkte und das Internet. Das spiegele sich eben auch in der Zahl der Besucher in seiner Ausstellung.

Dabei hatte das Traditionsunternehmen vor vielen Jahren selbst intensiv darüber nachgedacht, sich deutlich zu vergrößern. Doch die damaligen Pläne zur Umgestaltung der B 7 schoben solchen Vorhaben über Jahre einen Riegel vor, ohne dass die B 7-Pläne verwirklicht worden wären. Heute sind solche Erinnerungen aber eben nur noch Geschichte.

Die wird übrigens zum Teil auch in der Ausstellung sichtbar: Ein nachgebauter Schwebebahnwagen samt Original-Schwebebahnsitzbank aus längst vergangenen Zeiten und einem Original-Fahrpult zieren die Räume. Ähnliches gilt für die uralte Reisetoilette, deren Herkunftsjahr selbst Bocks nicht genau datieren kann.

Er selbst trat 1980 in das Unternehmen eiin. Und auch ihm fällt der Schritt, die Tradition zu beenden, nicht einfach. Doch nun steht der Abverkauf an. Danach brauchen auch die Erinnerungen an eine Goldmedaille, die die Firma Bocks im Jahr 1910 für ein Bad bei einer nationalen Ausstellung in der Stadthalle gewann, einen neuen Platz.