Wuppertal bekommt dritten Notarztstandort
Vom Korzert aus sollen Ronsdorf, Hahnerberg, Cronenberg und Sudberg besser versorgt werden.
Ronsdorf. Im Dezember 2006 ging die neue Feuerwache Süd an der Theishahner Straße auf Korzert in Betrieb. Bei der offiziellen Eröffnung zwei Monate später gab es viel Lob. Längst sind auch die letzten Kritiker des 2,7-Millionen-Euro-Projekts verstummt. Die einsatztaktische Lage der Feuerwache Süd ist mit Blick auf Ronsdorf, Hahnerberg, Cronenberg und Sudberg ideal. Und deswegen wird jetzt erneut auf Korzert investiert. Dort soll der Standort für den dritten Wuppertaler Notarzt fest installiert werden.
Gut 330.000 Euro nimmt das Gebäudemanagement der Stadt für den entsprechenen Neubau auf dem Hof des Geländes in die Hand. Etwa 100 Quadratmeter noch nicht bebauter Fläche sollen dort im Laufe des kommenden Jahres genutzt werden können.
Ganz neu ist die Installation des dritten Notarztes in Wuppertal nicht. Bislang galt die Regelung: Je ein Notarzt ist in Elberfeld und Barmen stationiert - täglich und rund um die Uhr. Der dritte Notarzt wird nach Absprache von einem der Wuppertaler Krankenhäuser täglich von 7.30 bis 19.30 Uhr bereitgestellt. Bislang musste dieser dritte Notarzt in der jeweilig eingeteilten Klinik von der Feuerwehr abgeholt werden. Mit der Stationierung auf Korzert fällt dieses zeitraubende System weg.
Das käme vor allem dem Süden zugute. "Zurzeit sind die Einsätze des Notarztes auf den Südhöhen überwiegend nicht zeitgerecht", heißt es in der von Feuerwehr-Chef Siegfried Brütsch unterzeichneten Drucksache, die heute im Ausschuss für Ordnung, Sicherheit und Sauberkeit zur Kenntnis gegeben wird. Per se gilt zwar, dass der Rettungsdienst ohnehin schneller am Einsatzort ist. Im Süden dauert die Anfahrt des Notarztes aber deutlich länger als anderswo in der Stadt.
Der Bedarf ist gegeben: Im Jahr 2009 gab es insgesamt 10.155 Notarzt-Einsätze beziehungsweise-Anfahrten in Wuppertal. Das sind etwa 3000 Fälle mehr als der fast zehn Jahre alte und immer noch gültige Rettungsdienstbedarfsplan auflistet.
Das Geld für die Korzert-Pläne ist da: Laut Feuerwehr-Chef Siegfried Brütsch haben die an der Finanzierung beteiligten Krankenkassen die Einsatzzahlen und daraus abgeleiteten Argumente für die Stationierung des dritten Notarztes in den ersten Besprechungen bereits anerkannt. Laut Drucksache fließen die Kosten für den dritten Notarzt in die neue Kalkulation der Rettungsdienstgebühren ein.