Ferienfreizeit Wuppertal: Kinder entwickeln Filme mit Steinen und Figuren von Lego

Wuppertal · Acht kreative Mädchen und Jungen stellen Szenerie nach eigener Fantasie zusammen.

Narta (8 Jahre, links) und Marie (9) bauen einen idyllischen Bauernhof aus Legosteinen.

Foto: Taro Kataoka

Die dritte Etage in der Zentralbibliothek an der Kolpingstraße 8 war am Donnerstagmorgen das Ziel von acht wissbegierigen und kreativ begabten Kindern zwischen acht und elf Jahren: Es ging darum, Lego-Steine und Figuren nach Vorlage oder am besten nach eigener Fantasie zu einer Szenerie zusammenzustellen und die einzelnen Bauphasen per Foto im iPad festzuhalten. Denn daraus sollte ein kleiner Film entstehen, der am Ende der anderthalbstündigen unterhaltsamen Zusammenkunft im Beisein der Eltern, die dann hinzugebeten wurden, auf einer Videowand präsentiert wurde. Die Filmsequenzen erinnerten an die Zeit, als die Bilder laufen lernten und wurden mit freundlichem Beifall bedacht. „Die Technik dafür stellen wir den Kindern gern zur Verfügung“, sagte Brigitte Zittel und zeigte auf das bestens ausgestattete Equipment.

Eigene Ideen mit
Fingerfertigkeit umsetzen

Eins von rund 100 Ferienangeboten der Stadt während der Sommerferien in den insgesamt neun Stadtteilbibliotheken zwischen Vohwinkel und Beyenburg, und auch eine ausgezeichnete Gelegenheit, andere Kinder kennenzulernen und sich eventuell zu anderen Aktivitäten zu verabreden, wie Brigitte Zittel, ebenso wie ihre Kollegin Laura Kaiser, Mitarbeiterin im „Bücherschiff“ in Elberfeld, versicherten.

Nach den Begrüßungsworten durch Brigitte Zittel, zu denen die Kinder ein paar pfiffige Fragen stellten, wurden dann die Lego-Kästen und die iPads verteilt und die jungen Kreativen konnten sich mit Feuereifer ans Werk machen. Zwar gab es Vorlagen in mitgelieferten Bildermappen, aber David, Marie, Adam und Sumaija hatten ihre eigenen Ideen und versuchten, sie mit großer Fingerfertigkeit umzusetzen.

„Wir kommen gerade aus dem Urlaub und wollten uns aber das diesjährige Sommerferienprogramm nicht entgehen lassen“, sagte die Mama von Marie (9). „Und wir werden auch noch weiter im Programmheft stöbern. Wir denken da an einen Gaming-Nachmittag.“ Während ihre Tochter zusammen mit der achtjährigen Narta dank der tierischen Vielfalt in der Lego-Kiste einen idyllischen Bauernhof mit Pferden und Kühen zusammenstellte. Allerdings wollte man das gleichfalls in der Menagerie vorhandene Krokodil mit seinem riesigen beweglichen Rachen auch noch einem nützlichen Zweck zuführen. Und das grüne Reptil hatte plötzlich ein Jungrind im gefräßigen Rachen. Eine „brutale“ Szene, die aber aus humanitären Gründen beim später gezeigten Film gestrichen wurde. Sumaija (10) hatte eine Ballwurfmaschine konstruiert, mittels der ein Basketballkorb sicher getroffen werden sollte. Dass zwischen Theorie und Praxis eine Lücke klaffte und das Runde nicht in das Runde wollte, wurde als „Kollateralschaden“ gelassen zur Kenntnis genommen. Leo wollte Szenen aus dem strapaziösen „Ironman“ nachbilden, war jedoch der Meinung, dass die Disziplinen Marathonlauf, Schwimmen und Radfahren dramaturgisch zu wenig hergaben, und bereicherte den Wettkampf durch Wasserski über die blauen Plastikplatten, die einen See simulieren sollten. Geschickt ließ der clevere Junge Brigitte Zittel und Laura Kaiser an der Entstehung seiner fantasievollen Schöpfung teilhaben und erntete für die Früchte seiner mehr als einstündigen Arbeit ebenfalls herzlichen Applaus. Adam (9) und Julian (10) arbeiteten getrennt an verschiedenen Tischen an einem nicht ganz wirklichkeitsgetreuen Haus, dessen Bauteile abschließend zusammengefügt wurden.

„Diese Lego Bricq Motion gehört schon seit einiger Zeit zu unserem Sommerferienprogramm und findet bei den Kindern ausgezeichneten Anklang“, erklärte Laura Kaiser. Begegnungen mit Pharaonen, Dinosauriern, Robotern und Schachfiguren verspricht das in Heftform, aber auch im Internet einzusehende Sommerferienprogramm der Stadt, bei dem jeweils um Anmeldung gebeten wird.