Sorge um die Zukunft des Gelpetals Wuppertal: Protest gegen eine Bebauung des Naturraums Gelpe

Wuppertal · Gelpe-Verein schreibt an Minister Oliver Krischer.

Foto: Jürgen Wagner

In Sorge um die Zukunft des Gelpetals hat sich der Gelpe-Verein in einem Schreiben an NRW-Minister Oliver Krischer (Grüne) und den Staatssekretär Viktor Haase gewandt. Ein Aufstellungsbeschluss zum Bebauungsplan 1295 für eine Wohnbebauung auf dem Areal und in Anschluss an die kleine Siedlung Hipkendahl war zuletzt von der Stadtpolitik vertagt worden und soll erst nach der Sitzungspause der politischen Gremien im Herbst wieder aufgegriffen werden.

„Das Gelpetal stellt einen ziemlich einzigartigen Kultur- und Naturraum dar, wo sich aus einem für die historische Entwicklung des Bergischen Raums ehemals wichtigen Schwerindustriegebiet (Hämmer, Schleifkotten, Textil etc.) ein lebendiger Naturlebens- und -erlebnisraum entwickelt hat“, teilt Jürgen Kämper den Landespolitikern in dem Schreiben mit. Das besagte Areal sei als Flora-Fauna-Habitat ausgewiesen, also als Schutzraum für die Tier- und Pflanzenwelt, es sei aber letztlich „mehr als nur Natur“. Der gemeinnützige Gelpe-Verein wolle der Bevölkerung „die schöne Natur, aber auch die wirtschaftliche Geschichte dieses in seiner Art in Europa ziemlich einzigartigen Erholungsgebietes näherbringen“, so Kämper.

Dazu sei auch die Modernisierung des Kulturlehrpfads zur industriellen Geschichte des Tals in Verknüpfung mit Informationen zum Naturschutzgebiet geplant. Diesem Anspruch trage man auch in diesem Jahr mit entsprechenden Führungen Rechnung. „Ja, wir freuen uns über interessierte Gäste im Tal, sollten aber stets im Auge behalten, dass das sehr lange starkgeschundene Tal heute den menschlichen Schutz benötigt, den unsere Vorgänger aus fehlendem Verständnis für Ökologie und Naturschutz unterlassen haben.“ Die Planung am Hipkendahl auf einer Fläche von 82 000 Quadratmetern werde einen massiven Eingriff im Randbereich der Zuläufe des schutzwürdigen Gewässers Gelpe darstellen, meinen die Gelpe-Aktivisten. Eine Bebauung mit rund 300 Wohneinheiten verschiedener Art werde die Fläche zu mindestens 30 Prozent versiegeln und üble Folgen bei Starkregen haben. br