Kindermusik Wuppertaler Band „Larifari“ veröffentlich neues Album

Wuppertal · Titel: „Jeder und jede“

Jan Hinrichs hat mit der Band „Larifari“ ein neues Album herausgebracht. Darin spazieren Fische am Strand und ein Kakadu bemalt sich die Federn.

Foto: Kevin Bertelt

Markenzeichen der Band Larifari sind Lieder für Kinder und Familien, die direkt ins Ohr gehen. Texte und Melodien entwickelt der Wuppertaler Musikpädagoge Jan Hinrichs zusammen mit Henri Heiland, der in Mannheim lebt und arbeitet. Beide haben sich früh entschieden, Musik für ein junges Publikum zu machen. „Kinder haben eine ganz andere Energie“, sagt Hinrichs, und seien empfänglich für musikalischen „Quatsch“ aller Art. Neben dem Faible fürs Spielerische hat das Songwriterteam die Gabe, auch große Themen in einfachen Worten rüberzubringen.

Um Vielfalt, Diversität und Inklusion geht es beim neuen Larifari-Album „Jeder und jede“. Das Lied „Verschieden“ zum Beispiel erzählt von Freunden, die ganz unterschiedlich und vielleicht gerade deshalb unzertrennlich sind: „Was die anderen auch sagen, unsere Freundschaft die bleibt“. In „Fische an Land“ haben Meeresbewohner dank technischer Hilfsmittel eine gute Zeit am Strand – ein Plädoyer für Barrierefreiheit im Drei-Minuten-Format.

Um die Themen so anschaulich wie möglich zu machen, kommt das Album als Bilderbuch daher. Jedes der elf Lieder wurde von einem anderen Künstler illustriert. Kleine und große Leser sind eingeladen, in eine diverse Tierwelt einzutauchen. Die Texte sind mit abgedruckt, und zum Konzept gehört auch, dass ein Code auf dem Buchrücken der Schlüssel zu den Musiktiteln ist. Bei der Album-Version, die online erhältlich ist, werden die Lieder durch „Klanggeschichten“ ergänzt. Jedes der fünf Bandmitglieder führt den Hörer ein in eine bestimmte Landschaft – vom Regenwald bis zur Savanne.

Die bunte Aufmachung des Albums und die bilderreichen Songs von „Jede und jede“ helfen der Band dabei, ihr Eintreten für Vielfalt ohne moralischen Zeigefinger zu vermitteln. Wie ernst es Hinrichs & Co. mit ihrem Anliegen ist, zeigen die Videos zum Album. An den Aufnahmen zu „Verschieden“ war die Schwarze Sängerin Lynn Robson genauso wie Teilnehmer des Projekts Gesamtkunstwerk e.V. beteiligt. Der in Dortmund ansässige Verein bietet Menschen mit Behinderung eine professionelle musikalische Ausbildung an.

So ähnlich wie Kraken im Tierreich mit ihren Tentakeln kommunizieren, übersetzen im Video zu „Hey, Frau Krake“ Mutter Lemonia und Tochter Melia den Songtext in Gebärden. Die beiden Dolmetscherinnen ließen sich von den Musikern anleiten, sodass ihre Handzeichen mit der Begleitmusik ein harmonisches Ganzes ergeben. Das Video zieht bereits jetzt Kreise: Die Band ist im Gespräch mit einer Stiftung, die den Dreh weiterer Videos mit Gebärdensprache finanziell unterstützen will.

Überhaupt erlebt Hinrichs, der für sein Musikstudium nach Wuppertal gekommen ist, die Stadt als einen Ort voller „Möglichmacher“. In der Alten Feuerwache musiziert er mit Kindern und Jugendlichen, die einen besonderen Förderbedarf haben. Als Dozent an der Bergischen Musikschule deckt er einen Aufgabenbereich ab, das von der musikalischen Früherziehung bis zum Inklusiven Ensemble reicht: „Meine jüngsten Mitspieler sind sechs Monate, meine ältesten Ende Siebzig.“

Dass er mit Henri Heiland ein kreatives Team bildet, liegt nicht nur an der gemeinsamen Schulzeit in Marburg. Das Auto voller Instrumente, gingen die beiden nach dem Abitur auf einen Roadtrip ins Baltikum. Dort entstanden in drei Monaten eine große Zahl gemeinsamer Lieder – die Keimzelle für Larifari, die 2020 ihr Debütalbum veröffentlichten und unter anderem durch einen Auftritt bei der „Sendung mit dem Elefanten“ überregional auf sich aufmerksam machen konnten.

Weitere Klangbeispiele und Informationen zur Band Larifari unter: