Neujahrskonzert Wuppertaler Bundesbahn-Orchester: „Die können auch Heavy Metal“

Wuppertal · Zum 13. Mal fand im Barmer Brauhaus das Frühschoppenkonzert statt.

Das Neujahrskonzert des Bundesbahn-Orchesters Wuppertal im Brauhaus hat schon Tradition.

Foto: Florian Schmidt

Das Neujahrskonzert des Bundesbahn-Orchesters Wuppertal (BOW) hat schon Tradition. In Zusammenarbeit mit der Sparda-Bank und dem Wuppertaler Brauhaus fand dort zum 13. Mal das Frühschoppenkonzert statt. Das Programm ist in jedem Jahr anders, was bleibt, ist der Einsatz für den guten Zweck. Der Erlös wird gespendet und unterstützt die Arbeit des Kinder-Tischs Vohwinkel, der sich mit der Kindertafel, dem Sternpunkt und dem Sternpunkt-Wohnzimmer für Bildung von Kindern im ganzheitlichen Sinn einsetzt.

Vorsitzender Udo Schemann war beim Konzert dabei und erläuterte im nahezu voll besetzten Brauhaus, wo die Gelder Verwendung finden werden. Die kleine Besetzung des BOW unter der Leitung von Willy Berg stimmte bereits vor dem eigentlichen Konzertbeginn die Besucher ein. Durch das Programm führte Klaus A. Flieger. Mit einem bunten und unterhaltsamen Musikmix von Klassik bis Pop war für jeden Geschmack etwas dabei. „Die können sogar Heavy Metal. Man glaubt es nicht, aber es hat funktioniert“, freute sich Flieger nach „Hurrican“ von den Scorpions oder Stücken von Ozzy Osbourne und AC/DC.

Geschunkelt und geklatscht wurde gerne bei Walzer und Polka-Melodien. „André Rieu in Concert“ traf den Geschmack, besonders als es hieß „Adieu mein kleiner Gardeoffizier“. Bei den „Movie Milestones“ des Komponisten Hans Zimmer erkannte wohl mancher Fan den „Fluch der Karibik“. Der „Colonel Bogey“ war nicht jedem Besucher bekannt, aber als nach den ersten Tönen klar wurde, es ist der River-Kwai-Marsch, hielt es manchen nicht mehr auf dem Platz. Carlos Santana wurde ein einfühlsames Medley gewidmet, changierend zwischen weit ausladend, leise und temporeich mit schönem Saxofoneinsatz. „Bei mir bist du schön“ und „Ice Cream“ veranlassten die Besucher bei den Frühschoppen-Hits wieder zum Klatschen und Tanzen. „Die Stimmung steigt, ich sehe tanzende Frauen auf der Balustrade“, stellte Flieger fest.

Orchesterleiter wird vom Publikum beim Singen unterstützt

Singen kann auch Orchesterleiter Alexander Sojka, und das Publikum zeigte sich bei „Drink doch eine met“ und „Et Lehnchen“ textsicher. An den Tischen werden mit einem großen Sparschwein zusätzliche Spenden für die Kindertafel eingesammelt und auf der Bühne wird ein bis dahin verhülltes Objekt enttarnt. „Das hat mit Metal zu tun“, verrät Flieger. Es ist ein Amboss, ein Geschenk der Sauerländer Musikanten. Das passt doch zur Amboss-Polka, bei der der Amboss, publikumswirksam mit Helm, Weste und Handschuh, mit dem Hammer bespielt wird. Dazu gibt es einen Schluck aus der Flasche und einen Bissen ins Butterbrot.

Diese abwechslungsreiche und lockere Gestaltung des Konzertes ließ die rund zweieinhalb Stunden schnell vergehen. In der BOW-Schmiede spielten die jungen Talente „Eye of the tiger“ und „Let it go“ unter der Leitung von Benedikt Kölsch. Die Freude am gemeinsamen Musizieren verbindet die Orchestermitglieder, und das war beim Konzert zu spüren. Ihr Repertoire erstreckt sich über fast alle Musikgenres und mit ihrem Neujahrskonzert haben sie für ein zufriedenes Publikum gesorgt.