Bundesweiter Vorlesetag Wuppertaler Grundschüler begeistern mit Lesetalent

Wuppertal · Anlässlich des bundesweiten Vorlesetages fand an der Markomannenstraße ein Wettbewerb statt.

Auf ihre Leistung waren die Schüler mehr als stolz.

Foto: Gemeinschaftsgrundschule Markomannenstraße

Unzählige Kinderaugen schauen gespannt auf die vorbereitete Bühne, auf der nacheinander Kinder Platz nehmen. „Wer von euch ist denn schon ein bisschen aufgeregt?“, fragt Schulleiterin Ute Fallgatter-Hendriks in die Runde, worauf viele Finger sofort in die Höhe schnellen. Die Aula der städtischen Gemeinschaftsgrundschule Markomannenstraße ist an diesem Morgen prall gefüllt. Denn: Anlässlich des bundesweiten Vorlesetages fand hier am Freitag ein Vorlesewettbewerb statt.

Mit dabei waren Kinder der zweiten bis vierten Klassen, die ihr Können im Vorlesen vor großem Publikum unter Beweis stellten. Doch nicht nur das: Auch eine Experten-Jury war dabei, bestehend aus Michael Scheffel, Professor für Literaturwissenschaft und Prorektor für Forschung an der Bergischen Uni Wuppertal, Junior Uni-Gründer und Journalist Ernst-Andreas Ziegler, Kindertal-Schirmherrin Vivica Mittelsten Scheid und Dagmar Fährmann aus dem Leseclub der Grundschule.

Den Anfang machten sechs Schülerinnen und Schüler der zweiten Klassen. Sie alle lasen zwei Minuten lang aus dem Buch „Die Schule der magischen Tiere“ vor. Währenddessen wurden sie von der Jury bewertet, etwa ihre Leselautstärke oder die Deutlichkeit ihrer Aussprache.

Leseleistung der Schüler
sorgte für Begeisterung

Nach einer kurzen Beratungspause der Jury wurden die Gewinner bekannt gegeben – aufgrund der tollen Leistungen der Kinder war ein Ranking schwierig, betonten die Jurymitglieder. Darüber, dass Schüler Yaman den ersten Platz belegen sollte, waren sie sich aber sofort einig. „Mir hat Yaman am besten gefallen, weil er das Ganze so ein bisschen schauspielerisch vorgetragen hat“, erklärte Michael Scheffel. „Eine Frage liest er auch als Frage vor, einen Ausruf als Ausruf und er liest laut und klar.“ Auch, dass er während des Vorlesens lächelte, begeisterte die Jury sehr. „Mein ganzes Journalistenleben habe ich als Printjournalist erlebt. Dabei hatte ich aber einen unerfüllten Jugendtraum: Einmal Radio zu machen“, erzählte Ernst-Andreas Ziegler. Nachdem er sich diesen Traum erfüllen konnte und 15 Jahre lang eine eigene Sendung bei der Deutschen Welle hatte, lernte er vor allem eines: „Damit die Menschen auch meine Emotionen und das, was ich da meine und rüberbringen möchte, verstehen, muss man seine Sprache völlig verändern. Nicht schriftlich, sondern durch Betonungen. Und Yaman hat genau das gemacht.“

Nach der Siegerehrung der zweiten Klassen waren die Dritt- und Viertklässler an der Reihe. Auch sie lasen zuerst aus „Die Schule der magischen Tiere“ vor, wurden in einer zweiten Leserunde dann aber noch mit einem ihnen unbekannten Text herausgefordert. Doch auch dies meisterten die Kinder mit Bravour. Gebannt lauschten die anderen Kinder ihren lesenden Mitschülern und versuchten sogar, hier und da einen Blick in die Bewertungszettel der Jury zu erhaschen, um sehen zu können, welcher ihrer Freund besonders gut abschnitt.

Die Spannung und der Teamgeist unter den Schülern waren groß – Erstplatzierte wurden am Ende die Schülerinnen Lana und Riem, die beide gleichermaßen mit ihrem Lesetalent überzeugen konnten.