Keine weitere Kandidatur Wuppertaler OB Schneidewind tritt nicht wieder an

Wuppertal · Nach Informationen der WZ gibt Wuppertals Oberbürgermeister am 19. Dezember bekannt, mit der Legislatur auszuscheiden.

Foto: ANNA SCHWARTZ

Wuppertals Oberbürgermeister Uwe Schneidewind wird nach Informationen der WZ schon in wenigen Tagen verkünden, bei der kommenden Kommunalwahl im Herbst 2025 nicht mehr anzutreten. Damit geht die Amtszeit des 58-Jährigen im nächsten Jahr zu Ende. Schneidewind selbst wollte sich dazu auf Anfrage unserer Zeitung am Freitag nicht äußern. Es gibt aber laut mehrerer Quellen den Plan, dass sich der Wirtschaftswissenschaftler am 19. Dezember zu seiner persönlichen Ambition öffentlich äußern wird.

Damit endet im kommenden Jahr eine Amtszeit, die 2020 mit der Ablösung des damaligen Oberbürgermeisters Andreas Mucke (SPD) durch den damaligen Präsidenten des Wuppertal Instituts für Klima, Umwelt und Energie begonnen hat. Schneidewind hatte erst vor wenigen Wochen im Interview mit der WZ bekundet, womöglich nicht wieder für das Amt des Oberbürgermeisters kandidieren zu wollen. Er schaue, sagte der OB am 20. November, mit Sorge auf die Polarisierung um seine Person. Dabei zeichnete der OB ein realistisches Bild seiner Wahrnehmung in der Öffentlichkeit. „Oberbürgermeister sein ist wie ein Zehnkampf. Und ich spüre, dass es dabei ein, zwei Disziplinen wie Vertrauen und Bürgernähe gibt, die eben dazugehören. Und wenn man dabei dann bei 1,50 Metern die Latte reißt, dann kann man den Zehnkampf nicht mehr gewinnen“, hatte Schneidewind in einem Akt der Selbsterkenntnis gesagt. Der OB gilt vielen als versierter Wissenschaftler, der in größeren Dimensionen transformatorische Prozesse vordenken kann, in Sachen praktischer Umsetzung und Bürgernähe aber Schwächen offenbarte. Zumal ihm im Streit mit der CDU, die ihn als Kandidaten unterstützt hatte, die Mehrheiten im Rat verloren gingen.

Schneidewind fragte sich: „Will man der Stadt einen Wahlkampf zumuten, der sehr stark von dieser Polarisierung dominiert ist und damit personenbezogen und rückwärtsgewandt läuft? Oder kann es für die Stadt sehr viel besser sein, wenn ich bewusst sage, dass ich mich aus dem Spiel nehme und stattdessen zwei gute Kandidatinnen über die Zukunft dieser Stadt streiten?“ Er wolle das abwägen und eine erneute Kandidatur auch vom Kandidatentableau der politischen Konkurrenz abhängig machen. Dazu wird es jetzt aber nicht mehr kommen. Viel mehr löst Schneidewind wohl ein internes Versprechen ein, sich bis Ende des Jahres zu positionieren. Vor allem, um der Grünen-Partei zu ermöglichen, sich für die kommenden Kommunalwahl adäquat und personell vorbereiten zu können.

Das steht auch noch in den anderen Parteien aus: CDU und SPD beschäftigen derzeit Findungskommissionen. Es wird spekuliert, dass bei der CDU Wirtschaftsdezernentin Sandra Zeh, Stadtdirektor Matthias Nocke oder CDU-Chef Johannes Slawig zum engeren Kandidatenkreis gehören. Bei der SPD gelten Partreichefin Miriam Scherff und Ex-OB Mucke als favorisiert. FDP und Grüne halten sich noch bedeckt. Möglich, dass sie auch einen Kandidaten der anderen Mitte-Parteien mitgehen.